Ungelsheim. .
Das Gras wächst knöchelhoch, auf den Bahnen liegt vertrocknetes Laub. Der Minigolfplatz Am Neuen Angerbach wird nicht mehr bespielt, er ist seit letztem Herbst geschlossen. Möglich, dass dort demnächst ein Parkplatz für die St. George’s School entsteht. Die Stadt und die Verwaltung des Grafen Spee, der Eigentümer des Grundstücks, „sind zur Zeit im Gespräch“, wie die Stadtteil-Redaktion auf Anfrage erfuhr.
„Wir sind sehr an einem Parkplatz interessiert“, erklärt Stuart Horton, als Geschäftsführer der drei St. George’s Schools in NRW auch für die Schule im Duisburger Süden zuständig. Es kommt bekanntlich immer wieder zu erheblichen Staus, wenn die Schüler nachmittags von ihren Eltern abgeholt werden.
Der Pächter der Minigolf-Anlage, Ulrich Pöpping, ist dagegen alles andere als begeistert. Noch betreibt er die Minigolfanlage. Eigentlich. Er führt das Geschäft in dritter Generation. „Als Nebenerwerb, davon kann man nicht leben“, so Pöpping. Demnächst will er das Geschäft aber aus gesundheitlichen Gründen ganz aufgeben. „Ich hatte schon einen Nachfolger gefunden. Die Tradition könnte fortgesetzt werden“, sagt Pöpping. Der Interessent wollte einen Abschlag zahlen und zusätzlich investieren.
Schaut man sich den Minigolfplatz näher an, sieht man zahlreiche rote Markierungen an den Bäumen. „Keine Sorge“, sagt Stadtsprecherin Susanne Stölting. „Die Bäume sollen nicht gefällt werden.“ Man habe das Gelände lediglich vermessen. Die Stadt prüfe zur Zeit, ob ein Parkplatz dort machbar sei.
Dr. Bernhard Richter, der Geschäftsführer der Graf Spee’schen Verwaltung, sagte auf Anfrage, man sei nach allen Seiten offen. Richter sprach sich weder für einen Parkplatz, noch gegen einen Minigolfplatz aus.
Stuart Horton vertritt eine klare Position: „Ein Parkplatz an dieser Stelle wäre eine Win-Win-Situation für alle. Die Staus auf der Straße würden vermieden. Und auch die Stadt hätte damit ein Problem weniger“. Die Sache würde sich allerdings nur lohnen, wenn viele Parkplätze geschaffen würden. Denkbar wäre auch, die Lehrerparkplätze vom Schulgebäude auf das Gelände des Minigolfplatzes zu verlegen.
Natürlich sei er sich im Klaren darüber, dass es immer zu Protesten kommt, wenn Bäume gefällt werden. „Man muss das ganze mit Augenmaß betreiben. Auch wir sind daran interessiert, dass möglichst viele Bäume erhalten bleiben.“
Der Sturm „Ela“ konnte den Bäumen auf dem Minigolfgelände übrigens nichts anhaben. Alle Bäume stehen wie eine Eins, auch die mit den roten Punkten.