Duisburg. . Das Festival „doxs!“ zeigt vom 3. bis 9. November im Duisburger Kino Filmforum wieder 28 Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche. Anmeldungen für Schulklassen sind noch möglich. Acht der Werke sind für den Filmpreis „Große Klappe“ nominiert.
Das Festival „doxs!“, das traditionell Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren in den Fokus nimmt, erlebt diesmal seine 13. Auflage. Selbst für die Abergläubischsten unter den Machern könnte die 13 zu einer Glückszahl werden. Denn schon bei der gestrigen Programmvorstellung war zu erkennen, dass sich alle jungen Besucher zwischen dem 3. und 9. November im Filmforum am Dellplatz wieder auf zahlreiche hochwertige und sehenswerte Werke aus ganz Europa freuen können. Die gestern gezeigten Ausschnitte machten cineastischen Heißhunger auf mehr.
Da wäre zum Beispiel „Das Mädchen und der Baum“: Diese niederländische Produktion, in der die kleine Feline um den Erhalt ihres Lieblingsbaumes kämpfen muss, macht das wichtige Thema Umweltschutz für jüngere Besucher anschaulich. Das gilt auch für die italienische Doku „Die Biene Vigia“, die zahlreiche lustige Animationssequenzen enthält. Hier wird das durch menschlichen Pestizid-Einsatz verursachte Bienensterben angeprangert – und welche dramatische Folgen das für das Leben der Weltbevölkerung haben wird.
Umweltschutz und Flüchtlinge
Das auch in Duisburg viel diskutierte Schicksal von Kriegsflüchtlingen ist in „Alles neu“ das zentrale Thema. Die Doku schildert aus der Sicht eines kleinen afrikanischen Jungen, wie Asylbewerber in einem fremden Land – hier die Niederlande – empfangen werden und was ein Kind in völlig neuer Umgebung empfindet. Da kann ein bloßes Bett schon der pure Luxus sein.
Insgesamt 28 Filme werden im Rahmen von „doxs!“ gezeigt. Darunter auch drei Schwarz-Weiß-Werke aus dem Fundus der DEFA, die vom Alltag der Heranwachsenden in der DDR der Jahre 1977-82 erzählen. Anlass ist der anstehende 25. Jahrestag des Mauerfalls. „Diese Filme eignen sich optimal für Schüler aus Geschichts-, Philosophie- oder Politikkursen“, erklärte Gudrun Sommer, die Leiterin des Festivals. Einige Vorstellungen seien zwar schon sehr gut gebucht, interessierte Lehrer und Klassen können aber nach wie vor Plätze für die Vorstellungen reservieren: telefonisch unter 0203/283 41 64 oder per E-Mail an schroeer@duisburger-filmwoche.de. Das komplette Programm ist im Internet zu finden unter der Adresse: www.do-xs.de.
Von den 28 Filmen sind acht für den Wettbewerb um die „Große Klappe“ nominiert. Dieser mit 3500 Euro dotierte Filmpreis wird zum vierten Mal von „doxs!“ und der Bundeszentrale für Politische Bildung vergeben. Die Schüler haben wie immer die Möglichkeit, im Anschluss an den Film mit einem Medienpädagogen und/oder den Filmemachern selbst über das zuvor Gesehene zu sprechen. Dieses viel gelobte Konzept findet Anklang: Schon im Vorjahr wurden die Filme nach ihrer Aufführung in Duisburg auch in einem Bochumer und einem Dortmunder Kino gezeigt. Somit konnten die „doxs!“- Filme in 2013 laut Gudrun Sommer rund 2000 Besucher erreichen. Diesmal könnten es noch mehr werden, weil in Essen und Dinslaken zwei zweitere Standorte hinzukommen. „Uns ist die Quantität letztlich nicht so wichtig wie der Erhalt der Qualität des Festivals“, stellte Sommer aber klar.
Der Erfolg für „doxs!“ ist das Produkt harter Arbeit
Kulturdezernent Thomas Krützberg lobte gestern im Rahmen der Programmvorstellung das Festival „doxs!“, das im Rahmen der Duisburger Filmwoche läuft, als „herausragend gute Veranstaltung“.
Die Beteiligung der jungen Zuschauer sei das Besondere: „Die Kinder sind hier nicht nur reine Konsumenten, sie setzen sich in der Diskussion mit den Filmemachern mit dem Stoff auch auseinander“, sagte Krützberg. Ein Extra-Lob gab es für die Zusammenarbeit der Festivalmacher mit zwei Duisburger Förderschulen (Johanniterschule, Förderschule Kopernikusstraße). Diese Form der Inklusion konnte laut Krützberg aber nur dank des Engagements der Sparkasse als Sponsor fortgesetzt werden. Erfreulich sei auch, dass die Kooperation mit den TV-Sendern 3sat und ZDF, die seit langem Medienpartner der Duisburger Filmwoche sind, nun auf „doxs!“ ausgeweitet werden konnte.
Wichtige Hauptförderer
Filmwochen-Leiter Werner Ruzicka berichtete, dass aus der Filmbranche „nur Ermunterndes und Neidisches“ über das „doxs!“-Festival zu hören sei. „Aber das ist das Produkt harter Arbeit“, so Ruzicka. Er erhofft sich, dass viele der jungen „doxs!“-Besucher „auch für die Dokumentarfilme der Filmwoche angefixt werden“.
Als Hauptförderer fungieren die Film- und Medienstiftung NRW sowie das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW. Ministerin Ute Schäfer gab sich im Gespräch mit Kulturdezernent Krützberg als „doxs!“-Fan zu erkennen.