Duisburg. Verwirrung um die Zeltstadt in Duisburg-Walsum. Einige Medien hatten am Mittwoch berichtet, dass die für die Zuweisung der Flüchtlinge verantwortliche Bezirksregierung Arnsberg, die Zuweisung an Duisburg “storniert“ habe. Das ist falsch. Die Unterbringung in den Zelten soll dennoch vermieden werden.

Bundesweite Negativ-Schlagzeilen hat das umstrittene Zeltdorf in Walsum der Stadt Duisburg beschert. Wie kann es sein, dass im reichen Deutschland Flüchtlinge in Zelten auf einem Ascheplatz leben müssen, fragten Kritiker. Auch wenn die Zelte nur als Übergangslösung dienen sollten, mussten sich die Verantwortlichen im Duisburger Rathaus den Vorwurf anhören, schlecht auf die zu erwartenden Flüchtlingsströme vorbereitet zu sein.

Die Stadt wiederum machte immer wieder deutlich, dass ihr die Hände gebunden seien. „Wir haben keine anderen Möglichkeiten. Ich lebe bei der Unterbringung quasi von der Hand in den Mund“, erklärte Sozialdezernent und Stadtdirektor Reinhold Spaniel bei einer Begehung der Zeltstadt. Er habe bereits 200 Wohnungen in der Stadt beschlagnahmt, dort die Hälfte der rund 1500 Asylbewerber dezentral untergebracht: „Damit ist die Grenze erreicht."

Keine weiteren Flüchtlinge nach Duisburg

Dienstagabend noch kursierten Gerüchte, dass in dieser Woche noch keine Flüchtlinge in das Walsumer Zeltdorf einziehen werden. Die Stadtverwaltung signalisierte zudem, dass sie alles versucht habe, die Unterbringung dort „zu vermeiden“ und „mit Hochdruck“ nach Alternativen suche. Einige Medien berichteten daraufhin, dass die Bezirksregierung Arnsberg die Zuteilung von Flüchtlingen nach Duisburg gestoppt habe.

So sieht das Zeltlager für Flüchtlinge in Duisburg aus

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    Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg, erklärte unserer Redaktion auf Nachfrage: "Diese Meldungen sind nicht richtig. Wir müssen und werden Duisburg auch weiterhin Flüchtlinge zuweisen. Aber wir alle arbeiten zusammen daran, die Unterbringung in den Zelten zu vermeiden." Das betont auch Duisburgs Stadtsprecherin Anja Kopka. Man stehe mit der Bezirksregierung im täglichen Austausch, um eine Alternativlösung zu finden. "Letztlich können wir die Situation jedoch nur von Tag zu Tag beurteilen - eine generelle Aussage ist nicht möglich", so Kopka.

    Kirchen könnten Flüchtlinge aufnehmen

    Bei einem runden Tisch am Dienstagabend, an dem christliche und muslimsche Gemeinden, das DRK, Vereine und Verbände aus der Stadt teilgenommen haben, wurde bekannt, dass die Kirchengemeinden St. Dionysius aus Walsum und St. Peter in Marxloh möglicherweise gemeinsam Wohnraum für 75 Flüchtlinge zur Verfügung stellen können. Der Kraftwerksbetreiber Steag prüft zugleich, ob er Bau- und Wohncontainer seiner Kraftwerksbaustelle bereitstellen kann.