Duisburg. Der Stadt Duisburg sucht händeringend nach Kapazitäten für die Unterbringung von Flüchtlingen. Als Notunterkunft soll nun kurzfristig eine Zeltstadt auf einem alten Sportplatz an der Römerstraße in Walsum errichtet werden. Über Details will die Stadt die Menschen in Walsum am Freitag informieren.

Der Druck durch den Flüchtlingsstrom auf Duisburg wird immer größer und dramatischer. Jetzt muss die Stadt sogar schnellstens eine Zeltstadt errichten, um Asylsuchende aufzunehmen. Die Notunterkunft soll in Walsum aufgeschlagen werden.

Am Freitag informiert Sozialdezernent Reinhold Spaniel um 15 Uhr im Walsumer Bezirksamt Politiker, Bürger, Kirchengemeinden und Vereine über die geplante kleine Zeltstadt. Sie soll möglichst kurzfristig auf einem aufgebenen Sportplatz an der Römerstraße errichtet werden. Die Unterbringung in Zelten ist nur als vorübergehende Notlösung gedacht und soll vor dem Winter beendet sein.

Stadt Duisburg rechnet monatlich mit rund 130 Asylsuchenden

Erst in der vergangenen Woche hatte Sozialdezernent Spaniel eine Notunterkunft in der ehemaligen Grundschule Werthauser Straße in Hochemmerich angekündigt. Dort sollen schon nächste Woche syrische Flüchtlingsfamilien untergebracht werden. Bis Oktober soll das Schulgebäude als Notunterkunft hergerichtet werden. Spaniel spricht von einem „dramatischen Anstieg" der zugewiesenen Flüchtlingszahlen. Bislang sind es rund 100 im Monate, nun werden es 130 sein.

Die Stadt Duisburg will bis 2015 zwar insgesamt in allen Stadtbezirken sieben Asylunterkünfte für jeweils rund 100 Flüchtlinge bauen bzw. einrichten. Bis dahin fehlt es aber an Aufnahmekapazitäten, so dass die Stadt unter Hochdruck nach Notquartieren sucht. Derzeit leben über 1500 Asylbewerber in Duisburg.

Das NRW-Innenministerium bestätigte zudem auf WAZ-Anfrage, dass es weiterhin Bedarf an Großasyl-Unterkünften gibt, die das Land auf seine Kosten in Kommunen betreibt. Duisburg erwägt, dafür Interesse anzumelden. Hintergrund: Die Belegungszahl – rund 500 – wird auf das Stadtkontingent der Asylsuchenden angerechnet. Die Stadt würde rund fünf Millionen Euro Kosten sparen.