Die weißen Zelte an der Römerstraße in Walsum als Notunterkunft für bis zu 150 Flüchtlinge sind aufgeschlagen, es fehlen Böden, Heizungen, sanitäre Anlagen, die das DRK noch herbeischaffen muss. Ebenso wie Betten für die 24 Zelte. Ein Zaun und ein Wachdienst schirmen die Anlage ab. Heute macht sich Sozialdezernent Reinhold Spaniel vor Ort ein Bild. Er hatte das Zeltdorf als „letzten Ausweg“ bezeichnet, weil sich unter dem enormen Druck steigender Flüchtlingszahlen keine andere Bleibe trotz intensiver Suche finden ließ. Die CDU hatte dies schon als „blamabel“ für die Stadt bezeichnet. Kritik kommt jetzt auch von den Bündnisgrünen: Das sei ein „nicht hinnehmbarer Zustand“, so Fraktionssprecher Sait Keles. Er bezweifelt, dass es keine Alternativen zu der „Schreckensvision Zeltlager“ gegeben habe. Seles: „Nach der Loveparade-Katastrophe werden Bilder von Duisburger Zeltstädten um die Welt gehen, die wir sonst aus Flüchtlingslagern in Krisenländern gewohnt sind.“ Auch der Flüchtlingsrat NRW hält die Unterbringung in Zelten für „inakzeptabel“ und „beschämend“.