Duisburg/Oberhausen. Ein halbes Jahr nach dem Fund eines abgetrennten Rocker-Arms im Rhein bei Duisburg treten die Ermittler auf der Stelle. Die fehlenden Körperteile von Kai M. bleiben ebenso unaufspürbar wie der oder die Täter. Dennoch ist die Polizei optimistisch, den Mordfall aufzuklären.
Sechs Monate sind vergangen, seit ein Angler einen abgetrennten Rocker-Arm im Duisburger Rhein entdeckte und die Polizei alarmierte. Neun Wochen später fand ein Spaziergänger auch den dazugehörigen Torso. Seitdem jedoch treten die Ermittler im Mordfall Kai M. auf der Stelle: Weder fand die Polizei bisher weitere Leichenteile des 32-jährigen Hells Angel, noch konnte sie einen neuen Tatverdächtigen vorweisen.
Da es keine neuen Ansätze gibt, sei das Personal inzwischen heruntergefahren worden, gibt Peter Elke aus dem für Rockerkriminalität zuständigen Essener Präsidium einen Einblick in den aktuellen Stand der Ermittlungen. Doch auch ein halbes Jahr nach erfolgloser Fahndung werde die Akte nicht geschlossen. "Mord verjährt nicht", erklärt Elke.
Nicht die Tat eines Einzelnen
Zudem kämen auch nach längerer Zeit oft noch Hinweise, die zur Aufklärung führen können, weiß der Polizeisprecher aus Erfahrung. Da es sich im Fall Kai M. wohl nicht um die Tat eines Einzelnen handle - "seine Körpergröße und sein Gewicht lassen sehr stark vermuten, dass mehrere Personen daran beteiligt sein könnten" - sei die Chance höher, dass irgendwann jemand den Mund aufmacht.
Zwar gilt die Rockerszene als sehr verschwiegen, "aber nur solange sie zusammengehört", sagt Elke. "Viele Mitglieder wechseln die Farbe, da ist ein ständiges Kommen und Gehen." Und es gebe viele Streitigkeiten untereinander. Ein heftiger Disput unter Mitwissern könne den einen oder anderen vielleicht zum Auspacken bewegen. "Es ist ein Fall, der von jetzt auf gleich wieder hochbrisant werden kann", bleibt Elke daher opimistisch.