Duisburg.. Nach dem grausigen Fund eines abgetrennten Arms im Rhein ist die Identität des vermissten Toten offenbar geklärt: Es handelt sich um einen 32-jährigen Duisburger, der wohl Mitglied der Rockerbande Hells Angels war. Bestätigen will das die Staatsanwaltschaft Duisburg bislang aber nicht.
Die Identität des vermissten Toten, dessen abgetrennter Arm am Dienstag vergangener Woche im Rhein gefunden wurde, ist wohl geklärt: Nach Informationen der Bild-Zeitung handelt es sich bei dem Gesuchten um Kai M., 32-jähriges Mitglied der Rockerbande Hells Angels, das seit längerer Zeit vermisst wird.
Kai M. soll, so will es die die Bild-Zeitung aus Ermittlerkreisen erfahren haben, von eigenen Klubmitgliedern ermordet worden sein. Bei der Abtrennung des Armes soll es sich um eine Strafaktion gehandelt haben, weil M. angeblich zu der verfeindeten Rockergang Bandidos wechseln wollte und daher in den eigenen Reihen als Verräter galt. Identifiziert worden sei er anhand seiner Fingerabdrücke, die von dem per Haftbefehl Gesuchten bereits im Polizeiregister vorlagen. Auf Nachfrage unserer Redaktion wollte der ermittelnde Staatsanwalt Garip Günes-Böhm von der Staatsanwaltschaft Duisburg die Richtigkeit dieses Berichtes am Donnerstag jedoch nicht bestätigen.
Kontakte ins Rotlichtmilieu
„Wir halten uns aus ermittlungstaktischen Gründen weiterhin bedeckt und werden erst in einigen Tagen den Weg an die Öffentlichkeit gehen“, sagte Günes-Böhm am Donnerstag. Er könne nur bestätigen, dass die Polizei bislang erfolglos nach weiteren Leichenteilen im Rhein und am Flussufer gesucht habe und dass die Ermittlungen weitergingen.
Nach Informationen unserer Redaktion hat der 32-Jährige in Oberhausen im Rotlichtmilieu gearbeitet, jedoch nicht in dieser Stadt gelebt. Es handelt sich vielmehr um einen Duisburger. Sein Arm wurde auch definitiv nicht mit einem Messer, sondern auf anderem Wege vom Rumpf abgetrennt. Wie und wo M. umgebracht wurde, steht bislang noch nicht fest.
Bochumer Angler fischte zum ersten Mal am Rheinufer
Den Arm hatte Michael F. (Name von der Redaktion geändert) im Rhein gefunden. Der 30-jährige Bochumer war nach dem Tipp eines Kollegen zum allerersten Mal in Duisburg-Ehingen am Rheinufer, um dort Zander zu fangen. Am besagten 4. Februar stand er in der Nähe des Hirtenweges/Ecke Uerdinger Straße ab 13 Uhr auf einer Steinbank, einer so genannten Buhne oder Kribbe, die in den Rhein ragt. Um 17 Uhr entdeckte er dann – halb im Wasser treibend, halb an Land geschwemmt – einen Gegenstand.
„Ich dachte erst, das könnte ein toter Hund sein. Als ich dann erkannte, dass es ein menschlicher Arm war, habe ich schon einen kleinen Schock gekriegt“, erzählte der Finder im Gespräch. Mit Hilfe zweier Äste zog er den grausigen Fund an Land und alarmierte per Handy die Polizei. „Es war gar nicht so leicht, die Beamten an die richtige Stelle zu lotsen, weil ich mich in Duisburg ja überhaupt nicht auskenne“, so der Bochumer. An den ersten Tagen nach dem Fund sei es ihm gar nicht gut gegangen. „Man will das gar nicht wahrhaben.“ Inzwischen hat er sich wieder berappelt. „Aber am Rhein werde ich vorerst nicht mehr angeln.“