Duisburg. Sechs Wochen nach dem Torsofund im Rhein bittet die Polizei die Öffentlichkeit um Mithilfe im Fall des getöteten Hells Angel: Durch die Veröffentlichung von Fotos erhofft sich die Mordkommission neue Hinweise. Dafür setzt die Staatsanwaltschaft Duisburg eine Belohnung in Höhe von 2000 Euro aus.
Der seit dem 10. Januar dieses Jahres vermisste 32-jährige Kai M. aus Duisburg wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Das steht für die Polizei mittlerweile fest: "Nachdem einige Körperteile an den Rheinufern in Duisburg aufgefunden wurden, ist aus dem Vermisstenfall Kai M. ein Kapitaldelikt geworden", so Polizeisprecher Peter Elke aus dem für Rockerkriminalität zuständige Essener Präsidium.
Offenbar sei M. kurz nach seinem Verschwinden getötet und sein Körper zerstückelt worden. Seinen Arm fand ein Angler am 4. Februar einige hundert Meter stromabwärts der Duisburger Rheinbrücke (B288) in Duisburg-Mündelheim. Einige Wochen später, am 7. April, entdeckten Spaziergänger im Duisburger Rheinpreußenhafen an der Dammstraße auch seinen Torso.
Ermittler prüfen, wo die Leichenteile in den Rhein geworfen wurden
Die Mordkommission versucht seitdem zu ermitteln, wo und wann der oder die Täter die Leichenteile in den Rhein warfen. "Vermutlich geschah dies kurze Zeit nach seinem Verschwinden im Duisburger, Krefelder oder Düsseldorfer Bereich", so Elke. Ermittelt werde auch im Kreis der Hells Angels. Einen Verdächtigen hatte die Polizei Mitte Februar wieder laufen lassen müssen.
Jetzt bittet die Mordkommission die Bevölkerung um Mithilfe - und zeigt erstmals ein Foto des Toten und seines abgetrennten Arms. Dadurch erhofft sich die Polizei neue Hinweise, die - wie Elke mit Blick auf die verschwiegene Rockerszene betont - vertraulich behandelt werden: "Auch Personen seines direkten Umfeldes sollten Informationen und Hinweise an die Ermittler weitergeben, die vertraulich behandelt werden können."
Als Anreiz lobt die Staatsanwaltschaft Duisburg eine Belohnung in Höhe von 2000 Euro für Hinweise aus, die zur Klärung des Verbrechens führen.
Zeugen können sich unter der Zentralnummer der Essener Polizei 0201/82 90 melden. (we/sos)