Duisburg. . Nach 21 Jahren Pause donnern am 6. und 7. September die selbst zusammengezimmerten Kisten den Alsumer Berg in Duisburg-Marxloh hinunter. Rund 50 freie Plätze gibt es für Spaß-Fahrer. Zudem steigt ein Quali-Lauf zur Deutschen Meisterschaft für die Profis.

Duisburg erlebt die Rückkehr der Seifenkistenrennen: Zwischen 1951 und 1971 rasten die tollkühnen Männer in ihren zusammengezimmerten Kisten immer den Uhlenhorstweg nach Neudorf hinunter, um ihre Deutschen Meister zu ermitteln. Nun lebt diese Tradition wieder auf, jedoch an anderer Stelle. Am ersten Wochenende im September wird sich der Alsumer Berg in Marxloh in eine Rennstrecke verwandeln. Und die beiden Veranstalter, Duisburg-Sport und der Jugendclub Mettinger Seifenkistenderby, erwarten zur Neuauflage ein ausgebuchtes Starterfeld sowie Tausende Besucher rund um die 400-Meter-Piste.

„Wir waren eine Seifenkisten-Hochburg – und wir wollen wieder eine werden“, kündigt Jürgen Dietz an. Und aus jedem seiner Worte ist herauszuhören, wie riesig die Vorfreude des Betriebsleiters von Duisburg-Sport auf das Rallye-Spektakel unter freiem Himmel ist.

Duisburg hat Seifenkisten-Tradition

Während am Samstag, 6. September, die Spaßrennen für Jedermann im Mittelpunkt stehen werden, steigt tags darauf sogar der erste Qualifizierungslauf zur Deutschen Meisterschaft 2015 für die professionellen Piloten. „Dieses Auftaktrennen wurde nach Duisburg vergeben, weil wir über eine so große Tradition verfügen“, sagt Dietz mit Stolz in der Stimme.

Nach der Meisterschafts-Serie zwischen 1951 und 1971 gab es hier in unregelmäßigen Abständen noch acht weitere Rennen – das letzte im Jahr 1993. Nun, nach 21 Jahren Pause, werden wieder die Strohballen als Aufprallschutz am Straßenrand deponiert. Das wird aber nicht an der traditionellen Rennpiste am Uhlenhorstweg geschehen. „Es fehlt dort der Platz für die erwarteten Zuschauermassen“, erklärt Dietz. Zudem sei dies ein wichtiger Zubringer zur Autobahn 3 sowie Ein- und Ausfallstraße von und nach Mülheim. „Die können wir nicht mal eben für zwei Tage komplett sperren.“

Piste ist 400 Meter lang

Deshalb nun also der Alsumer Berg. Genauer gesagt: die Alsumer Straße zwischen Alsumer Steig und Matenastraße. „Mit dieser neuen perfekten Strecke werden wir ein neues Kapitel Duisburger Seifenkisten-Tradition aufschlagen“, ist auch Stadtdirektor und Sportdezernent Reinold Spaniel Feuer und Flamme.

Alle Interessenten, die bei den Spaß-Rennen am Samstag mitmachen wollen, sollten sich sputen. Laut Jürgen Dietz stehen nur rund 50 freie Plätze zur Verfügung. Startgeld pro Seifenkiste (Einzelstarter oder Team): 15 Euro. „Dafür gibt’s vier Starts plus Trainingsläufe“, so Dietz. Das Budget für die zweitägige Veranstaltung liegt im mittleren fünfstelligen Bereich. Doch es haben sich genügend engagierte Sponsoren wie die Sparkasse gefunden, um das mit Spannung erwartete Spektakel zu stemmen.