Duisburg. . Lisa Müller-Arnold, Leiterin des Mehrgenerationenhaus-Aktionsprogramms, ist bei der Awo in Duisburg nun auch noch Koordinatorin der Ehrenamtler. Die 48-jährige Duissernerin versteht sich dabei als Brückenbauerin für Menschen, „die ihre Zeit verschenken und ihre Stärken und Kompetenzen einbringen“.

Lisa Müller-Arnold hat sofort zugesagt. Die Frage, ob sie ab Juni die Nachfolge von Anne Greie, die sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hat, als Koordinatorin der Ehrenamtler bei der Arbeiterwohlfahrt in Duisburg übernehmen möchte, kam ja auch nicht ganz so überraschend. Schließlich hat die 48-Jährige bei der Awo nicht nur die Fachbereichsleitung bei der Familienbildung, sondern leitet auch das Mehrgenerationenhaus-Aktionsprogramm. Und dabei initiiert sie auch viele ehrenamtliche Projekte. Die erfolgreich laufenden Lernpatenschaften etwa, die überwiegend Senioren ab 50 an vier Grundschulen im Bezirk Mitte übernommen haben, war ihre Idee.

Lisa Müller-Arnold versteht sich als Brückenbauerin – zwischen den Generationen und nun auch für Menschen, „die ihre Zeit verschenken und ihre Stärken und Kompetenzen einbringen wollen“, sagt die Duissernerin. „Meine Aufgabe als Koordinatorin ist es, die Wünsche und Fähigkeiten mit den Anforderungen, die wir als Verband haben, um sich für die Menschen in der Stadt einzusetzen, in Einklang zu bringen.“

Mitarbeiten soll Spaß machen

Sie möchte deshalb möglichst schnell mit jedem potenziellen Ehrenamtler herausfinden, welche Tätigkeit genau passen könnte. Schließlich soll das Mitarbeiten Spaß machen. Dazu hat sie einen Fragebogen entwickelt. In den nächsten Monaten tingelt die 48-Jährige aber erst einmal durch die Einrichtungen der Awo, um „Wünsche für ehrenamtliche Aufgaben einzusammeln“.

Seit 25 Jahren bei der Awo

Lisa Müller-Arnold (48) aus Duissern ist verheiratet, hat eine erwachsene Tochter (23) und arbeitet seit 25 Jahren für die Awo – während ihres Diplom-Pädagogik-Studiums in Duisburg zunächst vier Jahre als Honorarkraft und seit 21 hauptberuflich bei der Familienbildung. Seit sieben Jahren ist sie zudem Leiterin des Mehrgenerationen-Aktionsprogramms und seit Juni nun auch noch Koordinatorin für alle Awo-Ehrenamtler.

Die 48-Jährige, die Yoga, Kino und Lesen zu ihren Hobbys zählt, ist darüber hinaus Lehrbeauftragte an der Universität Duisburg-
Essen.

Möglichkeiten gibt es viele: Vom Besuchsdienst, der allein lebenden Menschen eine sinnvolle und erfüllte Freizeitgestaltung ermöglicht, über die Förderung von Grundschulkindern, von der Gestaltung von Festen und Feiern in den Ortsvereinen bis zum Ausschenken von Kaffee in den Begegnungs- und Beratungszentren reicht das Spektrum. Damit ist noch lange nicht beschrieben, was das Ehrenamt alles leistet.

Zeitlicher Rahmen spielt keine Rolle

Zeitliche Vorgaben gebe es nicht: Ob ein, zwei Stunden in der Woche oder einen Tag im Monat – jede Minute zähle. Echtes Interesse, Verlässlichkeit und Kontinuität sind Müller-Arnold bei der ehrenamtlichen Arbeit allerdings wichtig. Neben den vielen Senioren, die sich engagieren, möchte sie auch noch mehr junge Leute gewinnen.

600 Ehrenamtliche bei der Awo

600 Ehrenamtliche arbeiten derzeit bei der Awo in Duisburg, davon 230 engagierte Menschen in den Ortsvereinen und 370 in den unterschiedlichsten Themenfeldern – vom Besuchsdienst bis zur Lernpatenschaft.

Die Zahl der Ehrenamtlichen ist laut Lisa Müller-Arnold seit Jahren gleichbleibend. Wer ein Ehrenamt bei der Awo ausüben möchte, wendet sich an Müller-Arnold unter 0203/309 95 643, mueller@awo-duisburg.de.

Sie selbst hat für ein eigenes Ehrenamt übrigens keine Zeit. Zu viel Arbeit, sagt die 48-Jährige und lächelt ein wenig verlegen. Spätestens wenn sie in Rente ist, soll sich das aber ändern. Sie hat auch schon eine Aufgabe im Auge – allerdings nicht bei der Awo: „Dann werde ich Lesepatin in der Zentralbibliothek. Das ist schon sicher.“