Duisburg. Die Auszeichnung wird an überdurchschnittlich engagierte Bürger verliehen. Anträge sammelt die Bürgerstiftung. OB Sören Link vergab am Donnerstag die ersten Exemplare und betonte: “Ehrenamt macht unsere Stadt reicher, schafft ein Klima des Vertrauens und der Zugehörigkeit.“
Die Karte glitzert golden und wer sie bekommt, ist wohl Gold wert für die Stadt: Seit Donnerstag können engagierte Bürger in Duisburg die Ehrenamtskarte des Landes bekommen. Oberbürgermeister Sören Link verteilte im Mercatorraum des Rathauses die ersten Auszeichnungen an 13 Duisburger.
Zum Beispiel an Rudolf Kelbaßa (70), der seit 2008 an der Gustav-Stresemann-Realschule in Beeck den 800 Quadratmeter großen Schulgarten betreut. Mit den 10- bis 15-jährigen Schülern ackert er dort regelmäßig, schafft Sponsoren ran. Der wohl einzige, ehrenamtlich betreute Schulgarten der Stadt wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. „Wir haben ein Kleinod geschaffen“, sagt Kelbaßa stolz.
Die Karte gilt landesweit
Oder an Wilfried Pollert (72), der seit 40 Jahren junge Fußballer betreut. Beim Duisburger Spielverein 1900 in Wanheimerort kümmert sich der Jugendleiter derzeit um 320 Nachwuchskicker.
Fünf Stunden Einsatz pro Woche
Als Voraussetzung für die Ehrenamtskarte gilt: Durchschnittlich fünf Stunden Engagement pro Woche in den letzten zwei Jahren, erklärt Manfred Berns, der Geschäftsführer der Bürgerstiftung.
Der Stadt entstehen keine Kosten. Die Spardabank West engagiert sich hier als Partner.
Die Karte gilt landesweit in mittlerweile etwa der Hälfte aller Städte und Gemeinden. Sie ist mehr als eine symbolische Anerkennung. Wer sie besitzt, bekommt Vergünstigungen nicht nur in öffentlichen Einrichtungen (Museum, Theater), sondern auch von Firmen: Rabatt in Geschäften, Dienstleistungen umsonst, verbilligte Kurse. In Duisburg gewähren schon zum Start über 30 Firmen einen Bonus für Ehrenamtliche. „Täglich werden es mehr“, freut sich OB Sören Link.
„Vorbilder und Botschafter für das Ehrenamt“
Praktisch kümmern um die Verbreitung der Ehrenamtskarte soll sich die Bürgerstiftung. Sie nimmt Anträge und Vorschläge entgegen, prüft diese und stellt die Karten aus. Auch Unternehmen, die einen Bonus für Bürgerbewegte bieten wollen, können sich bei der Stiftung melden. Um das Angebot bekannt zu machen, will Stiftungs-Geschäftsführer Manfred Berns in Kürze alle gemeinnützigen Institutionen in Duisburg anschreiben.
OB Link unterstrich am Donnerstag die Bedeutung des Ehrenamts: „Es macht unsere Stadt reicher, bunter, lebendiger, schafft ein Klima des Vertrauens und der Zugehörigkeit.“ Allein in Einrichtungen der Stadt seien über 900 Freiwillige in 50 verschiedenen Tätigkeiten engagiert. „Jeder verbessert das soziale Klima und die Lebensqualität in unserer Stadt. Ohne sie würde es hier nicht funktionieren.“
Bernd Neuendorf, Staatssekretär im NRW-Familienministerium, ergänzte nachdenklich, dass es schwieriger werde, junge Leute für ein Engagement zu begeistern. Den ersten Empfängern der Karte gab er darum mit auf den Weg: „Sie sind Vorbilder und Botschafter für das Ehrenamt.“