Duisburg-Rheinhausen. . Arbeiterwohlfahrt ehrt Lene Reklat. Frühere AWO-Vorsitzende wäre 100 geworden

Am vergangenen Samstag wäre Lene Reklat 100 Jahre alt geworden. Die AWO-Duisburg erinnerte mit einem Festakt an eine treibende Kraft für die Arbeiterwohlfahrt in Rheinhausen. Im voll besetzten Kruppsaal des AWOcura-Seniorenzentrums Lene Reklat auf der Friedrich-Ebert-Straße ehrte die Duisburger AWO die Frau, die „Essen auf Räder“ setzte.

„Essen auf Räder“ gesetzt

Über den Tag hinaus sorgt eine Collage der Hamborner Künstlerin Katharina Czyz dafür, dass sich Bewohner und Besucher des AWO-Hauses in Rheinhausen ein Bild von Lene Reklats Lebensleistung machen können. Die Zeitungsausschnitte als Teil des Kunstwerks führen vor Augen, wie die Frau mit sozialem Gewissen für den Stadtteil wirkte. Der AWO-Vorsitzende Manfred Dietrich begrüßte zahlreiche Gäste, die zu Ehren von Lene Reklat gekommen waren. Darunter waren auch der Rheinhauser Bezirksbürgermeister Winfried Boeckhorst, die Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas sowie der Ehrenvorsitzende des AWO-Bezirksverbands, Paul Saatkamp.

Mit Blumen überraschte der AWO-Vorsitzende Hilde Lehmann, die es sich als langjährige Weggefährtin von Lene Reklat nicht nehmen ließ, dabei zu sein.

Gisela Döntgen, die derzeit den Ortsverein Rheinhausen leitet, würdigte in ihrer Rede die Tatkraft und das beherzte Eintreten von Lene Reklat für die sozial Schwachen. Ihr Engagement sei vorbildlich gewesen, so die aktuelle Vorsitzende des Ortsvereins über ihre Vor-Vorgängerin. Ausgezeichnet mit der Marie-Juchacz-Medaille, der höchsten Auszeichnung der Arbeiterwohlfahrt überhaupt, und dem Bundesverdienstkreuz war Lene Reklat über Jahrzehnte die treibende Kraft der AWO im Westen. Auf ihre Initiative hin startete der Ortsverein die Aktion „Essen auf Rädern“ im Stadtteil. Sie trug dazu bei, dass sich der Verband auf der Ringstraße ein eigenes Haus für den Ortsverein mit seinen vielfältigen Aktivitäten bauen konnte. Als Ratsfrau im damals noch selbstständigen Rheinhausen machte sie sich stark für die AWO und die Solidarität mit den Benachteiligten. Gisela Döntgen über die Arbeit im Ortsverein: „Ich stand auf meinem Balkon und Lene Reklat rief mir zu, ob ich nicht im Vorstand mitmachen will. Wer konnte ihr da absagen?“, erinnert sich die jetzige Vorsitzende.

Lene Reklat war eine Institution. Das zeigte sich auch nach dem Ausscheiden aus der aktiven Arbeit für den Verband. Das AWOcura-Seniorenzentrum im Stadtteil wurde nach ihr benannt.