Duisburg. . Eine Tonne in Orange wird in Duisburg eingeführt. Sie dient dem Recycling von Elektronikschrott. Und davon kommt jede Menge zusammen: Handys, Computer und vieles mehr.

Alle zwei Jahre ein neues Handy, so beziffert die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen die Lebensdauer von Mobilfunkgeräten. Das bedeutet alle zwei Jahre die Frage: Wohin mit dem ausgedienten Modell? Die Duisburger Wirtschaftsbetriebe (WBD) haben seit Beginn des Jahres mit der Verteilung von 150 Elektroschrott-Tonnen die Antwort gegeben.

Aufgestellt wurden die orange-farbenden Müllschlucker in öffentlichen Gebäuden der Stadt. Neben Handys wandern in Bezirksämtern und Bürger-Service-Stationen auch alte Computertastaturen, elektrische Werkzeuge, Rasierapparate, Wasserkocher oder Toaster in die E-Tonnen. Mit der Offensive in der Mülltrennung wollen die Wirtschaftsbetriebe Ordnung in den Restmüll bekommen, denn „da gehören Elektrogeräte nicht hin“, so der WBD-Sprecher Volker Lange.

Elektroschrott landet zu oft im Restmüll

Pro Jahr kauft der Durchschnittsdeutsche 22 Kilogramm an Elektrogeräten ein: Telefone, Computer oder Haushaltsgeräte. Entsorgt werden deutschlandweit jährlich sieben Kilo, in Duisburg sind es knapp sechs Kilo pro Einwohner. Fast 3000 Tonnen E-Schrott türmen sich so auf. Und die Tendenz ist steigend.

„Dabei landet der Elektroschrott zu oft im Restmüll“, beklagt Lange. Die Geräte, die künftig in der richtigen, nämlich der orange-farbenen Tonne landen, werden von den Wirtschaftsbetrieben an Verwertungsbetriebe der Region weitergegeben, die sie fachgerecht zerlegen. Die enthaltenen Rohstoffe werden weiterverwertet, versprechen die städtischen Entsorger. Denn manche Geräte enthalten wertvolle Stoffe, bis hin zu Kupfer und Gold, die recycelt werden können. Gefährliche Schadstoffe werden umweltgerecht entsorgt, anstatt auf Mülldeponien zu landen.

Zahl der Behälter soll bis Jahresende verdoppelt werden

Um auch die Jugend für das Thema Mülltrennung zu sensibilisieren, führte die Stadt bereits einige Kampagnen durch. In einer viermonatigen Pilotphase wurden 2013 an 83 Schulen 16 Tonnen Elektroschrott gesammelt. Und auch an einigen Studenten-Wohnheimen hat der Müllschlucker in kräftigem Orange bereits Einzug erhalten. Die Zahl der momentan 150 Behälter soll bis zum Jahresende verdoppelt werden und so ein flächendeckendes Netzwerk an Standorten in ganz Duisburg gespannt werden.

Am Ende soll jeder Bürger nicht nur wissen, wo er Altglas oder Pappe hinbringen kann, sondern auch den Föhn, Rasierapparat oder Akkuschrauber. Einen dieser Standorte bietet die Verbraucherzentrale schon seit dem 9. Mai in zentraler Lage in ihren Räumen an der Friedrich-Wilhelm-Straße 30 in der Stadtmitte an.