Duisburg. Die Jugendlichen der Duisburger Pestalozzischule haben in einem Pilotprojekt mit den Wirtschaftsbetrieben eine Tonne für Elektroschrott getestet. In diese könnten Bürger bald ihren alten PC, das alte Bügeleisen oder andere Geräte entsorgen. 16 183 Kilo Elektromüll fallen pro Jahr in Duisburg an.

Früher hat Gürkan (18) kaputtes Computerzubehör einfach in eine Ecke gestellt. „Ich dachte, vielleicht repariere ich es irgendwann wieder“, erinnert er sich. Schließlich landete das Teil dann doch in der Tonne. Im normalen Hausmüll. „Heute weiß ich es aber besser“, sagt der junge Mann. „Das Teil gehört in den Elektromüll.“ Von Februar bis Juni sammelte Gürkan mit seinen Mitschülern der Homberger Pestalozzischule bei einem Pilotprojekt der Wirtschaftsbetriebe Duisburg ausgediente Elektrogeräte in einer dafür vorgesehenen orangenen E-Tonne.

In den fünf Monaten kam dabei eine Sammelmenge von 9,79 Kilogramm pro Schüler zusammen. Der absolute Spitzenwert aller 83 Duisburger Schulen, die teilgenommen haben. Doch auch andere Jungen und Mädchen sammelten kräftig: Insgesamt kamen Schüler aus dem gesamten Stadtgebiet auf 16.183 Kilogramm Elektromüll. Das brachte die Kassen zum Klingen: Die Wirtschaftsbetriebe spendeten jetzt je Kilogramm 19 Cent. Die zehn besten Schulen erhielten außerdem eine Prämie von 100 Euro.

Der Sinn von Mülltrennung

Die Jungen und Mädchen wurden bei ihrer Suche nach Elektromüll nicht nur in der Schule fündig. „Ich habe einige alte Sachen von zu Hause mitgebracht“, erzählt Dominik (14).

Parallel zur Müllsuche wurden die Kinder und Jugendlichen umfassend im Unterricht aufgeklärt: „Klima- und Ressourcenschutz waren Thema“, sagt Ute Brüggemann von der Abfallentsorgung der Wirtschaftsbetriebe. „Hierfür haben wir den Lehrkräften umfangreiches Material zur Verfügung gestellt.“

Mit Videos und Präsentationen konnten die Lehrer ihren Schülern auch erklären, wieso die Mülltrennung so wichtig ist. „Wir haben ihnen veranschaulichen können: Die Rohstoffe müssen nicht mehr weiter unter schlechten Arbeitsbedingungen gewonnen werden, wenn man ein wenig Acht gibt“, sagt Hanne Steymans, Konrektorin der Pestalozzischule.

Schulen können E-Tonne anfordern

Die Mülltonne kam immer wieder sporadisch zum Einsatz. „Wir wollten sie nicht einfach auf dem Pausenhof stehen lassen, damit sie nicht doch mit anderem Müll gefüllt wird“, sagt Steymans. Daher wurde sie beim Hausmeister verstaut. Andere Schulen machten es ähnlich und forderten sogar teilweise mehrere Tonnen an.

Jetzt sind die E-Tonnen der Wirtschaftsbetriebe wieder aus den Schulen verschwunden. Es steht den Schulen frei, wieder eine orangefarbene E-Tonne anzufordern, was bereits einige getan haben. Gürkan wird jedenfalls zukünftig keine alte Tastatur mehr in die Ecke stellen oder in den normalen Abfalleimer werfen.