Duisburg. Es wird noch bunter rund um Duisburgs Abfall. Blau, gelb und braun gibt's längst, nun kommt die orange-farbene Tonne hinzu. In ihr soll der anfallende Elektroschrott gesammelt werden. Das sind immerhin 3000 Tonnen im Jahr. Die Tonnen werden aber nicht weiteren Platz im Keller oder Vorgarten rauben.
Nach der blauen, der gelben und der braunen Tonne kommt jetzt auf die Duisburger Bürger auch noch die orange-farbene Tonne zu. Eine eigene Mülltonne, nur für den tagtäglichen Elektro-Schrott in dieser Stadt. Immerhin: Knapp 3000 Tonnen E-Schrott türmen sich jedes Jahr in der Stahlstadt auf. Und jeder Einwohner ist mit persönlichen 5,8 Kilo E-Schrott im Jahr (ausrangierte Handys, defekte Rasierer, Föhne) an diesem Gebirge beteiligt.
Doch keine Sorge: Die neuen 150 E-Tonnen, die die Wirtschaftsbetriebe schon seit Anfang des Jahres Zug um Zug und eher sang- und klanglos an öffentlichen Gebäuden der Stadt, Bezirksämtern, Bürger-Service-Stationen, aber auch an Kindergärten und Schulen aufgestellt haben, verursachen dem Gebührenzahler keine zusätzlichen Kosten und rauben ihm im Privat-Keller oder im knappen Vorgarten auch keinen Raum für einen Stellplatz.
„Es gibt zu viele Fehlwürfe.“
Die neue „Aktion E-Tonne“ ist ein Service der Wirtschaftsbetriebe an die Bürger, wie auch ein Versuch der WBD mehr Ordnung in die eigenen Tonnen zu bekommen. Denn: „Elektrogeräte gehören nicht in den Restmüll“, sagt WBD-Sprecher Volker Lange.
Die alte Waschmaschine, der alte Computermonitor oder der alte Röhren-Fernseher werden zum Recyclinghof gebracht oder vom Sperrmüllwagen der Wirtschaftsbetriebe abgeholt - kostenlos. Was aber ist mit dem ausgedienten Handy, dem defekten Fön, der defekten PC-Tastatur oder dem ausgedienten Lockenstab? „Es gibt zu viele Fehlwürfe. Zu oft landet dieser Elektroschrott im Restmüll“, klagt Lange. Das schade nicht nur der Umwelt, sondern entziehe dem Recyclingkreislauf auch wertvolle Rohstoffe, wie Gold oder Kupfer.
„Jeder Deutsche kauft im Jahr rund 22 Kilo an Elektronik ein, er entsorgt davon aber nur sieben Kilo“, erklärt Lange. In Duisburg sind es nur knapp sechs Kilo pro Einwohner und Jahr. Die Mengen: Ein halbes Kilo Großhaushaltsgeräte, 1,3 Kilo Kühlgeräte, 2,7 Kilo IT- oder Kommunikationsgeräte und 1,3 Kilo an Haushaltskleingeräten, Beleuchtungskörper und elektronischem Werkzeug.
Damit künftig der Müll in den diversen Tonnen - blau, gelb, braun oder grau - künftig besser sortiert und weniger vermischt die Müllabfuhr erreicht, haben die WBD jetzt stadtweit zunächst 150 E-Tonnen aufgestellt. Bereits seit Monaten sind sie deswegen mit Schulen und Kindergärten in einem pädagogischen Kontakt. Schon im vergangenen Jahr 2013 haben 32500 Schüler an 83 Schulen der Stadt 16 Tonnen Elektro-Altgeräte gesammelt.
Stadtweites Netz von 300 E-Schrott-Tonnen geplant
Das soll jetzt für alle Bürger mit der orange-farbenen E-Tonne in die Breite gehen. „150 Tonnen sind es jetzt zunächst“, sagte gestern WBD-Sprecher Lange, „doch bis zum Jahresende wollen wir mit der E-Tonne ein stadtweites Netz an Standorten errichten, wir denken da an 300 Stellplätze. So, dass künftig jeder Bürger nicht nur genau weiß, wo er in seiner Wohnumgebung leere Einwegflaschen, sondern auch, wo er seinen ausgemusterten Rasierer bequem entsorgen kann.
Übrigens: Eine weitere sehr zentral gelegene Sammelstelle bietet die Verbraucherzentrale Duisburg seit dieser Woche in ihren neuen Räumen an der Friedrich-Wilhelm-Straße 30 (Stadtmitte) an.