Duisburg. In der Christengemeinde im Duisburger Stadtteil Ruhrort steigt in der nächsten Woche die erste Auflage des “Repair Cafés“: Dort treffen Menschen, die ein defektes Gerät, aber kein handwerkliches Geschick haben, auf Hobby-Bastler, die über technisches Know-How verfügen.

Streikt die Kaffeemaschine? Hat der Handstaubsauger seinen Geist aufgegeben? Funktioniert die Elektrorasierer nicht mehr? Wer auf eine dieser Fragen mit Ja antwortet, braucht das defekte Gerät nicht gleich auf dem Recyclinghof entsorgen zu lassen. Er sollte es am nächsten Freitag, 31. Januar, lieber mit ins Bistro der Christengemeinde in Ruhrort bringen. Denn dort, an der Landwehrstraße 55, steigt zwischen 16 und 19 Uhr die Erstauflage des „Repair Cafés“.

Nach den Wünschen der Christengemeinde, die offizieller Veranstalter ist, sollen an diesem Tag zwei verschiedene Gruppen zusammenfinden: Zum einen Besitzer von defekten Dingen, denen das handwerkliche Geschick fehlt, um sie selbst zu reparieren. Zum anderen Hobby-Tüftler und -Bastler, die ihr technisches Know-How kostenlos zur Verfügung stellen wollen. „Bei der Reparatur kommen die Menschen dann miteinander in Kontakt“, beschreibt Christian Lerz den Leitgedanken dieses Projektes. Der 34-jährige Hüttenheimer ist selbst Gemeindemitglied in Ruhrort und hatte ein vergleichbares Angebot in Köln entdeckt. „Und das wollen wir nun erstmals auch in Ruhrort anbieten“, erklärte Lerz. „Es richtet sich aber nicht nur an Menschen aus diesem Stadtteil, sondern auch an alle anderen Duisburger.“

„Repair Cafés“ weltweit in 70 Städten

Die Ursprünge des „Repair Cafés“ gehen bis ins Jahr 2010 zurück und liegen in den Niederlanden. Von dort aus breitete sich die Idee in alle Himmelsrichtungen aus. Mittlerweile gibt es solche Begegnungsangebote in 70 Städten weltweit. Nun eben auch in Duisburg

Wie gut die Premiere des „Repair Cafés“ angenommen wird, kann Lerz, im Arbeitsalltag als Servicemonteur für Windkraftanlagen tätig, nur vermuten. „In Köln waren bestimmt 40 Interessierte da. Ich hoffe, dass es hier auch so viele werden.“ Und mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu: „Und wenn niemand anderes kommt, dann putze ich in der Zeit mein Fahrrad.“

Ressourcen nicht verschwenden

Optimistisch ist auch Gemeindeleiter Heiner Heseding. „Das soll richtig einschlagen.“ Kaputte Geräte müssten nicht immer weggeworfen werden. Das sei Verschwendung von Ressourcen. Heseding stellt bei diesem Projekt aber die Idee der Begegnung und des Miteinanders in den Mittelpunkt: „Hier können nicht nur defekte Geräte, sondern auch Seelen repariert werden.“

Weitere Infos zum „Repair Café“ gibt es auch im Internet unter: www.repaircafe.cgduisburg.de