Duisburg. . Sie haben ihn „Pucki“ genannt: Thomas Lüdtke-Kottusch und seine Frau Katja aus Duisburg lieben die Urlaube mit dem „Hymer Eriba Touring Puck“, Baujahr 1980, einem der wohl kleinsten Serienwohnwagen der Welt. Allein 2013 war das Ehepaar mit dem alten Schätzchen rund 10.000 Kilometer unterwegs.
Hotelurlaub hat Thomas Lüdtke-Kottusch (52) mit seiner Frau Katja (53) noch nie gemacht. Eins mit der Natur zu sein – das war immer die Devise. Früher haben die beiden mit den Kindern gezeltet. Mittlerweile ist das Ehepaar aus Huckingen meistens zu Zweit und etwas komfortabler unterwegs – mit dem „Hymer Eriba Touring Puck“, Baujahr 1980, einem der wohl kleinsten Serienwohnwagen der Welt. Vier Meter lang mit Deichsel, 1,65 Meter breit und zwei Meter hoch ist das alte Schätzchen. „Pucki“, wie das Gefährt liebevoll genannt wird, ist klein, praktisch und lässt sich bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 550 Kilogramm auch noch problemlos per Hand ziehen.
„Uns hält es in unseren Urlauben in der Regel nie länger als drei Tage an einem Ort“, erzählt Katja Kottusch. Und weil sich das Ehepaar zur Silberhochzeit 2012 eine besonders schöne Reise gönnen wollte, ist es im Internet auf die Suche nach diesem speziellen, seinem ersten Wohnwagen gegangen – und früher als erwartet fündig geworden. Bereits vor fünf Jahren wird „Pucki“ in Viersen für 2850 Euro gekauft. „Alles top in Schuss“, sagt Thomas Lüdtke-Kottusch. „Der verstorbene Vorbesitzer muss den Wagen geliebt haben.“ Und weil er zudem Grafiker war, ist der Wohnwagen-Oldie schon von außen mit den kunstvoll zu Sonne, Wellen oder Seepferdchen gestalteten Schriftsätzen aus dem Duden ein Hingucker.
Traumziel Skandinavien
Drinnen ist mehr Platz als gedacht – für einen Gasherd mit zwei Platten, Töpfe, weitere Küchengeräte, eine kleine Klappe, in der Gläser aufbewahrt werden, eine Sitzecke mit Stauraum, die zum Schlafbereich umfunktioniert werden kann. „Dann wird der Tisch herausgehängt und wir haben ein Bett von 1,90 Metern Länge und 1,50 Metern Breite. Absolut bequem“, sagt Thomas Lüdtke-Kottusch. Durch ein Hubdach kann man im Wohnwagen sogar locker stehen. Einen kleinen Kleiderschrank gibt es auch, an dem zahlreiche Postkarten und Fotos als Urlaubserinnerungen hängen.
Weitere alte Schätzchen gesucht
In unserer Serie stellen wir in loser Folge Menschen und ihre alten Schätzchen mit zwei, drei vier oder mehr Rädern vor, die noch auf Duisburgs Straßen unterwegs sind. Wir suchen weitere solcher „Oldies“.
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Bei der ersten Tour 2009 hat „Pucki“, der von einem BMW 318er Diesel gezogen wird, mit dem Huckinger Ehepaar die Cote d’Azur erkundet. „Wenn man wie wir vorher noch nie einen Wohnwagen gefahren hat, ist am Anfang vor allem das Rückwärtsfahren schwierig.“ Mittlerweile sei das aber kein Problem mehr. Kein Wunder, allein im vergangenen Jahr sind die Individualurlauber rund 10.000 Kilometer unterwegs gewesen und haben Andalusien oder Kroatien bereist. Skandinavien gehört noch zu den Traumzielen, über Ostern steht aber erst einmal das Land der Wohnwagenliebhaber schlechthin auf dem Programm: Holland.