Duisburg. Der neue Chef für die städtische Duisburger Wohnungsbautochter Gebag ist gefunden: Es soll der 44-jährige Bernd Wortmeyer werden. Er arbeitet noch bei einem kommunalen Wohnungsunternehmen in Dortmund. „Er ist ein ausgewiesener Fachmann der Wohnungswirtschaft“, lobt ihn Duisburgs OB Link.
Das erklären viele neue Chefs auf neuen Posten: „Ich freue mich auf die Herausforderung“, erklärt auch Bernd Wortmeyer, der designierte neue Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbautochter Gebag im WAZ-Gespräch. Bei dem 44-Jährigen Dortmunder kommt große Lust dazu. Seit über zehn Jahren managt der Immobilienfachmann die operativen Geschäfte des Dortmunder Wohnungsunternehmens Dogewo als Prokurist und „2. Mann“, in Duisburg wird er verantwortlicher Chef. Das lockt.
Heute stellt sich Wortmeyer zwar noch in den Fraktionen prüfenden Fragen aus der Politik, doch in der Beschlussvorlage für die Ratssitzung am Montag wird der 44-Jährige schon namentlich als zu wählender Gebag-Chef genannt. „Als der am besten geeignete Kandidat für die Alleingeschäftsführung der Gebag“ und als Mann mit einer „mehr als 20-jährigen Berufserfahrung.“
Wohl wahr: Wortmeyer hat das Geschäft von der Pike auf gelernt, begann er 1988 seine Ausbildung als Kaufmann der Wohnungswirtschaft bei der Dogewo, wie die Gebag ein kommunales Wohnungsunternehmen. Jetzt, 2014, wechselt er. „Ich hätte mir nie träumen lassen, so lange bei einem Unternehmen zu bleiben“. Seit zehn Jahren ist er bei der Dogewo Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung.
Gebag-Bestand soll wieder an "Ertragskraft gewinnen"
Die vergangenen Krisenjahre der Gebag sind branchenbekannt und bis nach Dortmund gedrungen. Sie schrecken ihn nicht: „Das sind keine unlösbaren Aufgaben“, erklärt Wortmeyer. Er bringt das Rüstzeug zur weiteren Sanierung der Gebag mit, nachdem sie unter das Küppersmühle-Desaster den teuren Schlussstrich gezogen hat und sich nun wieder dem eigentlichen Kerngeschäft widmen will. Eben dazu suchte die Stadt einen ausgewiesenen Wohnungswirtschaftler: „Wir hatten bei der Dogewo ähnliche Probleme, nur nicht noch ein Museum“. Das Image war schlecht, der Leerstand lag bei 8 Prozent, es gab massive Probleme im Wohnungsbestand. „Jetzt ist das Unternehmen saniert“, so Wortmeyer. Die Leerstandsquote liegt unter einem Prozent, 400 Mio € wurden in den Bestand investiert, die Dogewo schreibt Gewinne.
Ziel von Wortmeyer wird sein, dass der Gebag-Bestand von 12.000 Wohnungen wieder an „Ertragskraft gewinnt“. Zugleich sieht Wortmeyer die Zukunftsaufgaben der Quartiersentwicklung und der Reaktion auf die Demografie, Stichwort Bevölkerungsrückgang, Seniorenwohnen, Bauträgerangebote für junge Familien. Auch die wohnungspolitischen Aufgabenstellungen und Begehrlichkeiten an eine Stadttochter sind ihm geläufig: „Man kann da viel machen, ohne rote Zahlen zu schreiben. So hat die Dogewo z.B. Schrottimmobilien, in denen Roma untergebracht waren, aufgekauft und saniert sie. Wortmeyer sagt aber auch: „Die Gebag darf sich nicht mehr leisten, Sachen zu machen, die unwirtschaftlich sind.“