Duisburg.
Die städtische Wohnungstochter Gebag hat sich ihre Sanierung und Rettung nach dem Küppersmühle-Desaster teuer erkauft:. Allein die Kosten für die Unternehmensberater und den abgestellten Sanierer und Noch-Geschäftsführer Utz Brömmekamp belaufen sich auf 5,6 Millionen Euro.
Mit ihrem Abschlussbericht ziehen die städtischen Kontrolleure des Rechnungsprüfungsamtes RPA jetzt einen Schlussstrich unter ihre fast dreijährige Arbeit. Aus ihrer Sicht ist die „operative Sanierungsphase“ abgeschlossen. Allein der Ausstieg aus der Bauverpflichtung für den Museumsbau kostete die Gebag alles in allem 40 Mio Euro.
Aus der finanziellen Not heraus hat sich die Gebag in den letzten drei Jahren von über 1000 Wohnungen getrennt. Das machte Mittel von über 20 Millionen Euro frei, führte aber zu einem „Substanzverlust“ im Anlagevermögen. Rapide gesunken ist auch die Eigenkapitalquote, die sich auf 5 % halbierte, branchenüblich sind 20 %. Deshalb muss die Stadt auf lange Zeit auf einkalkulierte Dividendenzahlungen verzichten und auch auf die Rückzahlung ihres 11,5 Mio-Euro-Kredites wird sie warten müssen.
Leerstandsquote sank von 10,7 auf 7,74 Prozent
Die von den Banken 2011 geforderte Sanierung der Gebag, die zwischenzeitlich bis zu 15 Berater und Prüfer beschäftigte, hat ihren Preis, wobei die Stadtkontrolleure durchblicken lassen, dass sie Zweifel am bezifferbaren Erfolg hegen. Laut RPA-Bericht umfasste der Sanierungskatalog der Düsseldorfer Buchalik/Brömmekamp 59 Maßnahmen mit 572 Aufgaben. „Der überwiegende Teil erhält keine direkten finanziellen Auswirkungen bzw. sind mögliche finanzielle Effekte nicht oder nur bei bestimmten Maßnahmen nachweisbar“, heißt es in dem Bericht. Nur „schleppend“ seien die Verbesserungen aus Mieterhöhungen, nicht „zufriedenstellend“ die Entwicklung bei den Mietausfällen. Immerhin: Die Leerstandsquote sank von 10,7 auf 7,74 %.
Kritisch wendet sich das RPA auch dem von den Sanierern eingeführten zentralen Einkauf zu. Es konzidiert zwar „organisatorische Verbesserungen“ doch die von den Sanierern aufgeführte Summe von 3,7 Mio Euro als so genannte „Savings“ durch neue, preisdrückende Ausschreibungsverfahren und Rabattverhandlungen wollen die Rechnungsprüfer nun doch nicht so recht als zählbare Einsparungen durchgehen lassen.
Dass die Gebag zu den schwersten Krisenzeiten extrem hohe Zinssätze von bis zu 9 Prozent zahlen musste, ist nicht verwunderlich. Kurzfristige Kreditrahmen von bis zum 30 Mio Euro wurden von den Banken mit Risikoaufschlägen versehen. Mit ruhigerem Fahrwasser ebbt auch die Zinswelle nun auf unter vier Prozent ab. Allerdings bemerkenswert fanden die Stadtkontrolleure, dass die Sparkasse die sich doch als „Finanzierer des regionalen Mittelstandes sieht“, mit einem Zinssatz von zeitweise über acht Prozent im „mit Abstand oberen Bereich der Zinsforderungen lag“.