Duisburg.

Die Rost-Ruine am Museum Küppersmühle im Duisburger Innenhafen wird jetzt endlich verschrottet. Gebag-Chef Utz Brömmekamp hat den Auftrag an eine Spezialfirma aus der Region vergeben. Anfang März müssten die Arbeiten an dem riesigen Stahlskelett, das seit der Stilllegung der Baustelle im Juni 2011 vor sich hin rostet, beginnen.

Mit dem Auseinanderschweißen verschwindet das sichtbare Zeichen des gescheiterten Museums-Erweiterungsbaus. Doch mit dem einfachen Griff zum Schweißgerät ist es nicht getan. „Es gibt nur eine Handvoll Firmen, die das können“, so Brömmekamp. Bevor das 1300 Tonnen schwere Ungetüm mit den stattlichen Ausmaßen 55 x 29 x 17 Meter in seine Einzelteile zerlegt werden kann, muss der Boden-Untergrund ertüchtigt werden und das Stahl-Gewirr erneut eingerüstet werden. Und dies in ein aufwendiges Tragwerk-Gerüst, das den stählernen Kubus stabilisiert. Denn die Konstruktion muss unter Spannung gehalten werden, wenn dann Stück für Stück einzelne Elemente herausgenommen werden.

Mängel an den Schweißpunkten

Nur so lässt sich ohne Abweichungen im Zentimeterbereich beweissichernd dokumentieren, welche Mängel an den Schweißpunkten und deren – vergeblichen – Sanierung vorliegen – Folge des Rechtsstreites der Gebag und der Stahlbaufirma Queck um Forderungen in einer Streitsumme von sechs bis sieben Millionen Euro. Ein Teil des Stahlgerüstes wird dann anschließend bis zur Klärung des Rechtsstreits eingelagert.

Die Kosten für den Abriss beziffert Brömmekamp mit gut einer Millionen Euro – also deutlich mehr als die zunächst veranschlagten 700.000 Euro. Schon verrechnet sind in der Summe die Erlöse, die die Gebag aus dem Verkauf der immer noch riesigen Schrottmenge erzielt. In den Gebag-Büchern stehen schon die Kosten für den Abriss.

Schlussstrich unter das Museumsdesaster

Auch der Zeitplan ist vorgegeben. Drei bis vier Monate dauern die Arbeiten; bis Ende Juni, so ist es mit dem Mäzen-Ehepaar Ströher, Eigentümer der Küppersmühle und des angrenzenden Grundstücks, vereinbart, soll das Gelände „rostfrei“ sein. Lange Frostzeiten dürfen jetzt nicht mehr dazwischen kommen, nachdem die Gebag die Fachfirma ausgewählt hat: „Die müssen Gas geben“, so Brömmekamp, der einen Schlussstrich unter das Museumsdesaster ziehen möchte.

Auf dem dann freien Gelände neben dem Museum im Innenhafen will das Darmstädter Ehepaar Ströher anschließend, wie mehrfach bekundet, in eigener Regie die Pläne für einen Erweiterungsbau des Museums verwirklichen. Erst bei einer „Finalisierung der Pläne“, hatte Museumsdirektor Walter Smerling im Herbst vergangenen Jahres angekündigt, soll es Details zu dem geplanten Vorhaben geben. Sicher ist: Es wird am Boden gebaut und nicht oben auf den Silos, deren Spitze allerdings, in welcher Form auch immer, genutzt werden soll.