Duisburg. .
Das 7. Philharmonisches Konzert im Theater am Marientor wird mit Spannung erwartet. Mit der Uraufführung von Cristóbal Halffters „Concerto grosso für Streichquartett und Orchester“ fügen sich ganz unterschiedliche Fäden zu einem ganz besonderen Ereignis zusammen. Der Spanier, der Teile seiner Kindheit in Velbert verbracht hat und im kommenden Monat 84 wird, ist einer der ganz großen Komponisten der Gegenwart. Die Duisburger Philharmoniker, die ihm mit Unterstützung der Kunststiftung NRW den Kompositionsauftrag erteilen konnten, kennt er bereits als Dirigent. Das in der internationalen Spitze spielende Kölner Auryn Quartett ist in dieser Spielzeit „Artist in Residence“ der Philharmoniker. Es wird von Halffter besonders geschätzt – und spielt die vierköpfige Solistenrolle in dem auch wegen dieser Besetzung mit Streichquartett und Orchester ungewöhnlichen Werk, das deswegen „Concerto grosso“ genannt wird.
„Das 8. Streichquartett war gerade fertig, als dieser Auftrag einging“, erinnerte sich Halffter nach der gut besuchten öffentlichen Probe an den „ersten Schreck“ , bevor er ja sagte.
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Nach einem Jahr mühsamer Arbeit, in dem er seine Vorstellung in Zeichen und Strichen zu Papier gebracht habe, klinge das Werk jetzt „sogar besser als ich mir vorgestellt habe“. „Schuld“ daran sei das Auryn Quartett, das ebenso wie das Orchester und Generalmusikdirektor Giordano Bellincampi verstanden habe, „was ich meine“. Er habe ein Werk komponiert, in dem Streichquartett und Orchester gleich wichtig seien, beide hätten ihren eigenen Charakter. Und die zwei Sätze des Konzerts seien verschieden wie zwei Seiten einer Münze: der erste sehr eilig, lebhaft, geradezu wild, der zweite sehr viel ruhiger, wiederhole Elemente des ersten Satzes.
„Jede Stimme ist wie ein Solo-Konzert“
„Das Quartett hat viel zu tun“, bestätigt Philharmoniker-Intendant Alfred Wendel. Das werde schon daran deutlich, dass Matthias Lingenfelder und Jens Oppermann (Violinen) sowie Stewart Eaton (Viola) im Stehen musizieren. Sitzen bleiben muss instrumentenbedingt Cellist Andreas Arndt.
„Jede Stimme ist wie ein Solo-Konzert“, sagt Arndt, der das Stück „sehr, sehr aktuell“ findet und einen „geradezu idealistischen Ansatz“ sieht. Jeder Musiker habe die größtmögliche Freiheit innerhalb einer geschlossenen Form. „Der Effekt ist total verblüffend, es entsteht eine unheimliche Energie und Klanglichkeit.“
Er spiele mit den Musikern „im besten Sinne“, sagt Halffter. So gebe es Abschnitte, in denen zwar Noten notiert, aber zeitlich nicht festgelegt seien. Andreas Arndt ist sicher. „Das Werk wird zum Publikum sprechen.“