Duisburg. Die Alternative für Deutschland (AfD) startet den Wahlkampf für die Kommunalwahl am 25. Mai in Duisburg. Kernthemen sollen unter anderem Bildung, Wirtschaft und Integration sein. Außerdem wird versucht, für alle Wahlkreise Kandidaten aufzustellen. Diese werden auch außerhalb der Partei gesucht.

Die Alternative für Deutschland (AfD) will Duisburgs Politik aufmischen und bei der Kommunalwahl im Mai antreten. Stadtverbandssprecher Holger Lücht sagte bei einer Bürgersprechstunde im Walsumer Hotel Garden an der Friedrich-Ebert-Straße, man wolle viele „unbequeme Fragen“ stellen. Neben einigen Thesen und Themen stellte die junge Partei Marcus Pretzell als Europakandidaten vor. Der Wahlkampfstart erfolgte bewusst in Duisburg. Schließlich knackte die Partei bei der vergangenen Bundestagswahl in der Stadt die Fünf-Prozent-Hürde.

Kernthemen im Wahlkampf sollen Sicherheit, Bildung, Wirtschaft und Integration sein. Vor allem Letzteres sei in Duisburg ein entscheidendes Thema. Konkret wurde Lücht bei seinen Ausführungen bezüglich der Pläne für Duisburg zwar nur selten, die rund 20 interessierten Zuhörer überzeugte er dennoch. Auch wenn die Partei häufig gegen den Strom schwimme, lasse man sich nicht in eine Ecke drängen, wo man nicht hingehöre.

Mit Thesen identifizieren können

Für die Kommunalwahl im Mai wolle man versuchen, für alle 36 Wahlbezirke einen Kandidaten aufzustellen – obwohl die AfD in Duisburg nur 80 Mitglieder hat. Das würde bedeuten, dass praktisch jeder Zweite kandidieren müsste. „Deshalb planen wir, auch Bürger aufzustellen, die sich mit unseren Thesen identifizieren können. Sie müssen nicht zwangsläufig der Partei angehören“, erklärte Lücht. Bis Sonntag, 23. Februar, sollen die Kandidaten feststehen. Die konkreten Themen sollen in den kommenden Tagen Mitglieder und Unterstützer bestimmen.

Für Europa wünscht sich Marcus Pretzell ein Bündnis souveräner Staaten und einen starken europäischen Binnenmarkt. Zwischenapplaus erhielt der Bielefelder beim Thema Zuwanderung. Von der Hetze, die der Partei bisweilen unterstellt wird, war allerdings keine Spur. Pretzell arbeitete das Thema differenziert auf.

Kritik mit Blick auf die EU

„Es ist richtig, dass 27 Prozent der Zuwanderer aus Südosteuropäer Akademiker sind“, sagte Pretzell. „Allerdings sind knapp 70 Prozent nicht so gut gebildet. Sie sind leider nicht aus der Mittelschicht, sondern aus der sozialen Unterschicht.“ Gerade in Duisburg sei dieses Verhältnis zu spüren. Pretzell kritisierte in Hinblick auf die EU den Druck, der auf den Sinti und Roma in ihrer Heimat laste und dass ihnen beispielsweise in Rumänien kaum eine Chance gelassen werde, sich zu integrieren.

Es wäre außerdem viel günstiger, das Problem dort mit EU-Gelder zu lösen, als ihnen in Deutschland Hartz IV zu zahlen, so Pretzell. Deutschland verlange geradezu danach, ausgenutzt zu werden.