Duisburg. Frauenrechtlerin Alice Schwarzer hat ihre Teilnahme am Akzente-Literaturprogramm abgesagt. Hintergrund dürfte ihre Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung sein. Am 19. März sollte sie zum Thema “Prostitution – Ein deutscher Skandal“ Gast sein. Bibliothekschef Jan-Pieter Barbian bedauert die Absage.
Alice Schwarzer hat ihre Teilnahme am „Akzente“-Literaturprogramm „Geld oder Leben“ abgesagt. Die Frauenrechtlerin sollte am 19. März in der Zentralbibliothek zum Thema „Prostitution – Ein deutscher Skandal“ zu Gast sein. So der Titel eines von ihr herausgegebenen Buchs, in dem ein „deutscher Sonderweg“ angeklagt wird.
Anders als in Frankreich oder Schweden werde in Deutschland beim Thema Prostitution nicht nach Menschenwürde gefragt, sondern verharmlosend von „Sexarbeit“ gesprochen.
Auch sei 2002 durch eine Gesetzesänderung dem Frauenhandel Tür und Tor geöffnet worden.
Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung
Hintergrund der Absage von Alice Schwarzer ist ihre Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung. Sie soll bei einer Schweizer Privatbank ein Konto mit 3,5 Millionen Euro haben – Geld, das an den deutschen Steuerbehörden vorbeigemogelt wurde. Bibliothekschef Dr. Jan-Pieter Barbian nannte die Absage „sehr bedauerlich“, weil das Thema Prostitution ein wichtiges sei, zeigte sich aber auch persönlich enttäuscht, zumal Schwarzer stets einen hohen moralischen Anspruch vertreten habe.