Duisburg. Das Landgericht Duisburg verhandelt seit dem 29. Januar einen besonders brutalen Raubüberfall. Ein Gehbehinderter soll von zwei Männern (18 und 24 Jahre alt) mit einem Tischbein niedergeschlagen und ausgeraubt worden sein. Der Jüngere hat bereits gestanden, der Ältere beteuert seine Unschuld.
Mit einem Straßenraub, bei dem die beiden Angeklagten mit unverständlicher Brutalität gegen ein wehrloses Opfer vorgingen, muss sich seit gestern das Duisburger Landgericht auseinander setzen. Am 15. Februar 2013 soll das 18 und 24 Jahre alte Duo einen gehbehinderten 63-Jährigen mit einem Tischbein niedergeknüppelt haben.
Eine Tat, zu der zumindest der jüngere Angeklagte steht. Er sei am Tattag mit dem Mitangeklagten unterwegs gewesen, berichtete er mit leiser Stimme. „Wir hatten beide kein Geld.“ Die Lösung sei in Form des Geschädigten aufgetaucht, der ihnen am frühen Abend nach einem Einkaufsgang humpelnd entgegen kam. Er habe von einem Sperrmüllhaufen ein Tischbein abgerissen und seinen Freund gefragt, ob er den älteren Mann niederschlagen solle. „ Er hat nur gelacht und gesagt: Aber nicht so fest.“ Während der Komplize den Mann festhielt, habe er zugeschlagen, so der 18-Jährige. Dann habe man dem Opfer die Börse genommen, die Beute später geteilt.
Angeklagter kündigte Geständnis an
Der Mitangeklagte bestreitet diese Version: „Ich hatte keine Ahnung, was er vorhatte.“ Als der Rentner auftauchte, habe der Jüngere unvermittelt das Tischbein gegriffen. „Ich habe noch geschrien, er soll das lassen.“ Zu seinem Schrecken habe er mitansehen müssen, wie der Kumpan zuschlug und die Börse nahm. Wieso er dem Opfer nicht geholfen habe? Diese Frage wusste der Angeklagte nicht zu beantworten. Ebensowenig, warum er am nächsten Tag 50 Euro vom Täter annahm. „Er hatte noch Schulden bei mir“, so der 24-Jährige trocken.
Der Zeuge schleppte sich mit Hilfe eines Rollators mühsam in den Gerichtssaal. Nach drei Schlaganfällen - der letzte ereignete sich drei Wochen vor dem Überfall - kämpft er auch mit Sprachfindungsschwierigkeiten. Identifizieren konnte der Rentner die Angeklagten nicht. Aber er ist sich sicher: „Es waren zwei Täter. Einer hielt mich fest, der andere schlug mit einer Latte oder so was ähnlichem zu.“
Dem 18-Jährigen werden neben dieser Tat noch fünf weitere Raubüberfälle vorgeworfen. Er kündigte ein Geständnis an. Der Prozess wird Mitte Februar fortgesetzt.