Duisburg-Neuenkamp. „Mobilität ist ein wichtiges Stichwort, deshalb bieten wir das Training an“, erklärt Britta Tüffers-Schrey, Leiterin des Begegnungs- und Beratungszentrums. Nach einem Parcours geht’s zum Bremsen- und Reifen-TÜV. Inzwischen gibt’s sogar Klingeln, Schirme und Tabletts als Sonderausstattung.
Der Porsche unter den Rollatoren heißt „Topro“ – es ist ein besonders leichtgängiges Modell. Wie viele Stundenkilometer der Gehwagen drauf hat, liegt natürlich an dem, der ihn schiebt. Aber sonst gibt es an diesem Rollator nicht viel zu meckern.
Bei einem speziellen Training durften Senioren im Begegnungs- und Beratungszentrum Neuenkamp das Modell nun „Probefahren“ – und bekamen obendrein Tipps, wie sie mit Rollator hohe Bordsteinkanten oder den Einstieg in den Bus meistern. Günter van Wesel vom Sanitätshaus „Aktiv Plus“ bat zudem zum Rollator-TÜV. Mit der Zeit können sich die Reifen, wie bei jedem anderen Wagen, nämlich abnutzen.
Sicher durch den Straßenverkehr
„Mobilität ist ein wichtiges Stichwort, deshalb bieten wir das Training an“, erklärt Britta Tüffers-Schrey, Leiterin des Begegnungs- und Beratungszentrums. Auch zur Sturzprophylaxe gab es bereits Angebote. Anja Misdom hat sich an die Gehhilfe inzwischen gewöhnt.
Vor vier Jahren bekam die 82-Jährige das Gefährt vom Arzt verschrieben, wegen ihrer Arthrose im Knie. Im Konvoi schiebt sie ihren Rollator durch den Raum. Günter van Wesel schaut, wie sich die Damen aufstützen und ob die Höhe richtig eingestellt ist. Schließlich gibt es die Rollatoren in verschiedenen Größen. Wer zwischen 1,60 Meter und 1,70 groß ist, so wie Frau Misdom, braucht die Höhe „M“.
„Das klappt ja ganz prima“, lobt er die Teilnehmerinnen. Doch dann geht’s über eine blaue Matte. Sie ist der symbolische Bordstein. Wer kräftig ist, hebt den Rollator einfach an, so wie Margret Frank. Die anderen probieren es mit der „Kippel“-Methode und hieven das Gefährt so über die Schwelle. „Versuchen Sie einmal, einen Fuß vor das Hinterrad zu stellen und den Rollator dann nach hinten zu kippen. Das geht leichter“, rät Günter van Wesel.
Einfachste Modelle ab 200 Euro
Am Einfachsten geht es sowieso mit den leichtgängigen Modellen, die allerdings nicht komplett von der Krankenkasse bezahlt werden. Für die muss man ab 200 Euro auf den Tisch legen, Sonderausstattung noch nicht inklusive. Denn mittlerweile haben Hersteller allerlei Zubehör für Rollatoren auf den Markt gebracht. Einen Schirm, den man an der Seite befestigen kann, zum Beispiel.
Oder ein Tablett, das über den Korb gelegt wird, damit man den Kaffeebecher von der Küche unfallfrei ins Wohnzimmer transportieren kann. „Der Schirm ist praktisch“, befindet Margret Frank. „Wie soll man den sonst festhalten, wenn man beide Hände am Rollator hat?“ Den wird sie sich vielleicht kaufen. Ansonsten muss die Grundausstattung reichen. Wie sie sicher durch den Straßenverkehr kommt, hat sie heute gelernt.