Duisburg. Startschuss für die Hygiene-Ampel in Duisburg. Ab sofort können Bürger sich mit dem neuen Kontrollbarometer der Verbraucherzentrale NRW im Internet oder per App informieren, in welchen Gastronomiebetrieben ihrer Stadt es sauber zugeht. Bereits 750 Betriebe sind in dem Barometer erfasst.

Gebundener Chlor in Trinkwasserflaschen oder Glasstücke in der Bolognese: Was Lebensmittelkontrolleuren in Gastronomiebetrieben auffällt, sei mitunter haarsträubend unappetitlich, sagt NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel.

Damit den Duisburgern die Lust beim Essen nicht vergeht, können sie sich ab sofort mit dem neuen Kontrollbarometer der Verbraucherzentrale NRW vorher via Internet informieren, in welchen Restaurants, Schnellimbissen und Eisdielen in ihrer Stadt es sauber zugeht. Neben Duisburg nimmt Bielefeld an diesem zwei Jahre dauernden Modellprojekt teil. Den offiziellen Startschuss dazu haben Johannes Remmel und Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale, sowie der Duisburger Dezernent Dr. Ralf Krumpholz nun im Rathaus am Burgplatz gegeben.

Das Kontrollbarometer basiert auf den Erkenntnissen der Lebensmittelüberwachung in Sachen Hygiene, Eigenkontrollen und Betriebsführung und funktioniert nach einem Punkte- und Ampelprinzip. Je schlechter ein Betrieb abschneidet, desto mehr Minuspunkte. Bei 0 bis 40 Minuspunkten gibt es grünes Licht, bei 41 bis 60 schaltet das Barometer auf gelb und bei 61 bis 80 auf rot. Ob das Essen schmeckt, wird nicht bewertet.

Transparenz erzeugt Handlungsdruck

Laut Krumpholz sind im Zeitraum vom 1. Juli 2012 bis 18. Oktober 2013 bereits 750 von 1000 Gastronomiebetrieben in Duisburg erfasst und 600 Ergebnisse in das Barometer eingeflossen: 522 Betriebe (87%) liegen im grünen Bereich, darunter sieben Betriebe wie die Pizzeria Keles in Hochfeld oder das Café Kandt in Neudorf mit hervorragenden 0 Punkten. Unter den 18 Betrieben im gelben Bereich liegt der China-Imbiss Mr. Lee mit 58 Minus-Punkten hinten. Rot muss kein Betrieb sehen.

Auch als kostenlose App

Das Kontrollbarometer gibt es ab sofort als kostenlosen Download im App-Store (für iPhones) oder bei Google Play (für Geräte mit Android-Betriebssystem).

Wer den PC nutzt, findet die entsprechenden Informationen der „Hygiene-Ampel“ unter der Internet-Adresse www.vz-nrw.de/appetitlich.

„Wir brauchen diese Transparenz. Dadurch erzeugen wir auch Handlungsdruck“, sagt Remmel, während Müller sogleich Beispiele präsentiert, die diese These belegen sollen: „Einige Betriebe haben sich nach weiteren Kontrollen deutlich verbessert“, so der Verbraucherzentralenvorstand. „Bis zu vier Ergebnisse werden pro Betrieb durch das Kontrollbarometer angezeigt. Damit hat sich auch die Frage nach möglichen Ausrutschern erledigt. Außerdem fragen wir wöchentlich die Ergebnisse ab, die dann automatisch eingepflegt werden.“

Gastronomen wie beispielsweise Salvatore Sangiorgi, Inhaber der Pizzeria da Maurizio in Beeckerwerth und mit 26 Minuspunkten klar im grünen Bereich, befürworten die Hygiene-Ampel. „Ich freue mich über das Ergebnis und Kontrollen müssen einfach sein.“ Allerdings regt sich auch Widerstand. In Duisburg hat es laut Krumpholz 25 Widersprüche gegen das Anhörungsverfahren gegeben, in acht Fällen muss nun das Verwaltungsgericht entscheiden. Die Ergebnisse stehen noch aus.