Duisburg. Noch dieses Jahr werden Gaststätten und Restaurants in Duisburg auf ihre Sauberkeit getestet und bewertet. Je schlechter die Bewertung ausfällt, desto mehr Schädlingspunkte bekommen sie. Anhand der Punktzahl wird dann ermittelt, ob die Betriebe eine rote, gelbe oder grüne Plakette bekommen.

In der Gastronomie ist Hygiene eine Grundvoraussetzung. Noch in diesem Jahr sollen Gaststätten und Restaurants diesbezüglich getestet und bewertet werden. Entsprechende Ergebnisse will die Verbraucherzentrale im Internet veröffentlichen. Der deutsche Gaststätten- und Hotelverband (Dehoga) hält diese Herangehensweise für fragwürdig.

Seine Alternative zum Projekt Gastro-Ampel, das rote, gelbe und grüne Plaketten vergibt: mehr Kontrollen und bessere Schulungen für die Unternehmer. Beim ersten Hygienetag für Verbandsmitglieder im Duisburger Hof waren knapp 200 Gaststätten - und Restaurantmitarbeiter dabei und bildeten sich fort.

Gastronomen nehmen Hygiene ernst

Die zahlreichen Gastronomen aus Duisburg und umliegenden Städten zeigten sich zufrieden mit den Vorträgen. Ihnen wurden von Fachleuten unter anderem Hygiene-Konzepte vorgestellt und Tipps zu ausführlichen Eingangskontrollen gegeben. Außerdem informierten die Dozenten über Konzepte zu Schädlingsminderung.

„Ich denke, an der hohen Teilnehmerzahl sieht man, dass die Unternehmer ihre ohnehin hohen Hygiene-Standards verbessern wollen und die Sache ernst nehmen. Einen Internet-Pranger halte ich schlicht und einfach für falsch“, sagte Thomas Kolaric, Geschäftsführer der Dehoga.

"Die Qualität ist hier sehr hoch"

Die Idee der Gastro-Ampel sieht vor, Restaurants für Mängel sogenannte Schädlingspunkte zu geben. Je mehr Punkte, desto schlechter das Ergebnis. Unterteilt wird dann in drei Kategorien: grün (gut), gelb (ausreichend), rot (mangelhaft). Für Kolaric liegt das Problem vor allem in der undurchsichtigen Beurteilung: „Es wird zwar die Punktezahl und die Plakettenfarbe der getesteten Gaststätten im Internet veröffentlicht, aber nicht, wie sie errechnet wurden“, sagt er. Selbst eine grüne Plakette berge somit Gefahren für die Gastronomen, da Gäste die dazugehörige Punktezahl falsch interpretieren könnten: „Wenn eine Einrichtung zwölf Punkte und eine grüne Plakette erhält, könnte man glauben, es lägen zwölf Hygienemängel vor. Das ist aber so nicht richtig.“ Ins Bewertungssystem fielen auch Mitarbeiterqualifikationen sowie wirtschaftliche Aspekte. Ein perfektes Ergebnis sei kaum zu erzielen.

Sollte ein Restaurant nicht die grüne Plakette erhalten, werde das katastrophale Folgen haben: „Dann ist es einfach: Es geht niemand mehr hin“, sagt Kolaric. Dabei sei die Gastronomie in Duisburg und Umgebung ausgezeichnet. „Hier stimmt alles. Die Qualität ist hier sehr hoch und die Hygiene sehr gut.“