Duisburg. In Duisburg können sich Verbraucher Online über die Sauberkeit in den lokalen Gastronomiebetrieben informieren. Die sogenannte Hygieneampel hilft ihnen dabei. Das Institut für gesundheitliche Verbraucherschutz geht davon aus, dass die Ampel künftig in 80 Prozent der Fälle auf “Grün“ stehen wird.

Marinko Serdarusic war früher Gastronom im Haus Reuter. Auf Sauberkeit, so sagt er, muss man doch als Gastronom Wert legen. Und so findet er auch sehr gut, dass sich Verbraucher künftig im Internet über ein Kontrollbarometer informieren können, wie es denn so um das Eiscafé an der Ecke oder das Restaurant in der Stadtmitte bestellt ist und wie zufrieden die Lebensmittelüberwachung damit ist. „Besser wäre es allerdings, wenn es mehr Kontrolleure geben würde und die Strafen drastischer.“

Wie berichtet, hat das Land beschlossen, in Duisburg und Bielefeld zunächst das Kontrollbarometer in einem Modellprojekt zu testen. Die Ergebnisse der Lebensmittelkontrolleure werden dazu an die Verbraucherberatung übermittelt, die sie wiederum ins Internet stellt. So soll jeder erfahren können, ob ein Gastronom sich an die Vorschriften hält oder nicht so sorgsam damit umgeht. Der Verbraucher findet die Bewertung nach dem Ampelsystem: grün, gelb, rot.

„In 80 Prozent aller Fälle werden die Kunden auf Grün stoßen“, erklärt Norbert Vreden, Leiter des Instituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz bei der Stadt Duisburg. Seine Mitarbeiter vergeben bei ihren Kontrollen in den etwas mehr als 1000 Gastronomiebetrieben Strafpunkte: Je mehr Punkte, desto weniger entspricht der jeweilige Gastronomiebetrieb den Vorschriften.

Regelmäßige Kontrollen

Grün ist die Gastro-Ampel zwischen 0 und 40 Punkten, gelb zwischen 41 und 60. Von 61 bis 80 Punkten zeigt die Gastro-Ampel Rot. „Wir sammeln die Daten der Untersuchungen bereits seit dem 1. Juli 2012. Davon waren die meisten im grünen Bereich“, freut sich Norbert Vreden

Gestern war er allerdings enttäuscht: Nur eine Handvoll Gastronomen fanden sich zu einer Informationsveranstaltung ein. Vielleicht ein Kommunikationsfehler: Die Veranstaltung wurde nur über die Medien publik gemacht. Außerdem ist die Teilnahme nicht verpflichtend. Allerdings hätten die Gastronomen einiges über die Bewertungskriterien erfahren können.

„Die häufigsten Fehler, die Gastronomen machen, sind Mängel an der Dokumentation, mangelnde Fortbildungen der Mitarbeiter, fehlende Eigenkontrollsysteme oder fehlende Rückverfolgungsmöglichkeiten der gelieferten Ware“, schildert Norbert Vreden seine Erfahrungen. Die Bewertungen der Gastronomiebetriebe werden nur bei den regelmäßigen Kontrollen vorgenommen. So kann die Gastro-Ampel für einen Betrieb durchaus über ein Jahr Rot zeigen.

Marinko Serdarusic wird seiner Frau über all das berichten. Denn sie leitet heute noch einen Gastronomiebetrieb, hatte nur gestern keine Zeit.