Duisburg. Fünf verschiedene Sorten stehen derzeit auf der Karte, mit denen der Inhaber des Restaurants „Eichwäldchen“ auch Wein-Liebhaber überzeugen möchte. Altgaßen ist Pionier – und möchte sich von industriellen Bieren abheben. Demnächst möchte er in seinem Restaurant eine „Braustube“ einrichten.

Manfred Altgaßen, passionierter Weinliebhaber und Gastronom, schwärmt von „exotischen Noten“, einem „feinherben Abgang“ und „vollmundigem Geschmack“. Der Inhaber des Restaurants „Eichwäldchen“ wirbt für Bier. Seit Sommer braut sich in seiner Küche einiges zusammen. Der 48-Jährige ist nämlich unter die Bierhersteller gegangen. „Quercus“ nennt er seine Mikrobrauerei. Fünf verschiedene Sorten stehen inzwischen auf seiner Karte, demnächst will er sogar eine „Braustube“ für Bierliebhaber einrichten.

Manfred Altgaßen setzt den Sud an.
Manfred Altgaßen setzt den Sud an. © Michael Dahlke

„Jeder weiß eigentlich, was im Bier drin ist“, erzählt Altgaßen. Bei der Suche im Internet habe er viele Berichte von Insidern gelesen, die zu Hause ihr eigenes Bier herstellen. Vor allem in den USA und Großbritannien ist es ein beliebtes Hobby, in Deutschland führt Berlin die Liste der Kleinbrauereien an. „Da wurde von Aromen geschrieben, die ich mir nie in Zusammenhang mit Bier vorstellen konnte.“ Altgaßen, Autodidakt und als Kaufmann ohnehin Quereinsteiger in der Gastronomie-Szene, bestellte ein eigenes „Heimbrau-Set“ – inklusive Hopfen, Malz und einem kleinen Topf. Und das Ergebnis schmeckte. „Das hat überhaupt nichts mit den industriellen Bieren, die eher nach herbem Wasser schmecken, zu tun.“ Also schaffte der Duisburger einen großen 50-Liter-Kessel an, der an einen kleinen Computer angeschlossen ist. „Speidels Braumeister“ heißt das Gerät, das einem genau erklärt, was zu tun ist.

Sogar eigene Gläser hat Manfred Altgaßen bedrucken lassen. Anfangs war es aber schwierig, an Flaschen und Kästen zu kommen.
Sogar eigene Gläser hat Manfred Altgaßen bedrucken lassen. Anfangs war es aber schwierig, an Flaschen und Kästen zu kommen. © Michael Dahlke

„Wasser einfüllen“ befiehlt der Brau-Computer. Erledigt. In Edelstahlbehältern stehen schon Hopfen, gepresst zu Pellets, und Malz bereit. Altgaßen gießt die Rohstoffe ins Wasser, deckt die Maische mit einem Sieb ab, dann arbeitet das Gerät. Ein „Porter“ hat er auf diese Weise schon hergestellt, Weizen und ein so genanntes „India Pale Ale“. Der Legende nach entstand das ursprüngliche Bier in England und wurde dann auf den Seeweg zu den Soldaten nach Indien geschickt. Damit das Getränk mit der Zeit nicht schlecht wurde, hopften die Hersteller es etwas kräftiger – und rieten den Soldaten, es vor Ort wieder zu verdünnen. Die wussten die süffige Variante aber zu schätzen – und fügten natürlich kein Wasser mehr hinzu. „Das ist unser Bier für Aroma-Freaks, es erinnert ein bisschen an exotische Früchte“, beschreibt Manfred Altgaßen den Geschmack.

Eigene Sorten werden gezapft

Derzeit werden im „Eichwäldchen“ vor allem eigene Sorten gezapft. Nur aus einem Fass strömt noch „Köpi“. Sein „Quercus Pils“ hat Manfred Altgaßen übrigens selbstbewusst „Regno“ genannt. Das ist lateinisch und bedeutet übersetzt: „Ich bin König.“