Duisburg. Das große Heulen war umfangreich angekündigt - und hat so manchen Bürger in Duisburg dann doch überrascht: Am Samstagmittag um 12 Uhr hat die Stadt ihr neues Alarmsystem getestet. Alle 67 Sirenen heulten im Probebetrieb los. Um 12.30 Uhr bestätigt die Feuerwehr: Der Test war erfolgreich.
Nicht erschrecken! Um Punkt zwölf Uhr heulte am Samstag in Duisburg ein einminütiger Sirenenton monoton, nach fünf Minuten Stille tönte es auf- und abschwellend, und um 12.12 Uhr ging nochmals die Sirene los: Die Stadt hat ihr neues Alarmsystem getestet, das die Menschen bei großen Schadensfällen und Unglücken warnen und informieren soll.
Die Duisburger waren vorgewant: Denn in einer Auflage von 265.000 Exemplaren ist in den vergangenen Tagen ein Infoblatt an alle Haushalte verteilt worden, das über das Sirenen-Warnsystem informiert.
Künftig vierteljährlich Tests
„Hoffentlich brauchen wir es künftig nicht, aber es ist gut, dass wir es haben“, meinte OB Link am Freitag, dem Vortag des Testlaufs. Vierteljährlich soll es künftig angekündigte Funktionsprüfungen geben. Den Flyer, bittet Feuerwehr-Koordinator Stephan Steinkamp, mögen die Duisburger aufbewahren – für den Fall der Fälle. Er gibt in deutscher, türkischer und englischer Sprache Verhaltenstipps, wenn die Sirene heult. Etwa: Gebäude aufsuchen, Fenster schließen, Radio anmachen (sind Batterien dafür im Haus, falls der Strom ausgefallen ist?)
Alle 67 Sirenen sollten im Probebetrieb losheulen und bis in die letzte Ecke der Stadt zu hören sein, mit vernehmbaren 65 Dezibel. Vor Ort spitzte überall die Freiwillige Feuerwehr prüfend die Ohren. An zwei Standorten waren noch flugs Elektriker gefragt: An einer alten Schule an der Lange Straße in Bergheim war der Strom abgestellt, an der Werthauser Straße in Rheinhausen hatten dreiste Metalldiebe die Kabel gekappt.
Test erfolreich - die Sirenen funktionierten
Feuerwehr-Koodinator Stephan Steinkamp jedenfalls bestätigt um 12.30 Uhr: Test erfolgreich, die Sirenen haben funktioniert.
Eine Million Euro kostete das neue Warnsystem, die Hälfte zahlen die großen Betriebe, die als mögliche Störfall-Unternehmen gelten. 1993 hatte sich der Bund von der Bereitstellung des Alarmsystems verabschiedet, 1996 hatte die Stadt daher die alten 400 Sirenen abmontiert, deren nun wieder gewünschte Aufgabe die 67 Hochleistungssirenen, die meist auf öffentlichen Gebäuden stehen, übernehmen. Bei gefährlichen Schadstoffaustritten, Großbränden, brechenden Deichen und anderen Unglücken sollen sie stadtweit oder gezielt stadtteilscharf losheulen oder bei Bombenentschärfungen Entwarnung geben.