Duisburg. 17 Jahre nach der Abschaffung will die Stadt Duisburg im kommenden November wieder ein Sirenen-Warnsystem in Betrieb nehmen. Schon vor mehr als fünf Jahren war der Beschluss gefasst worden. Einsatz-Premiere hatten die neuartigen Sirenen bereits - unplanmäßig.

Das erste Mal waren die neuen Sirenen bereits vor einem Jahr in Teilen des Stadtgebiets zu hören, als die dicke Rauchwolke des brennenden Düngemittelfabrik im Krefelder Hafen über das Duisburger Stadtgebiet zog. Der Einsatz war allerdings unplanmäßig, das System zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig installiert.

Jetzt soll das Sirenennetz endlich an den Start gehen. „Die Inbetriebnahme ist nach derzeitigem Stand für November geplant“, sagte Stadtsprecher Peter Hilbrands auf NRZ-Nachfrage.

Kosten bleiben unverändert

Der konkrete Beschluss zum Wiederaufbau eines solchen Alarm- und Frühwarn-Systems liegt jetzt schon fünfeinhalb Jahre zurück, die ersten Absichtserklärungen bereits zehn Jahre. Die Stadt sieht allerdings keine Verzögerung. Denn nach dem Beschluss hätte erst die Finanzierung sichergestellt werden müssen, dann sei die Projektierung und Ausschreibung erfolgt. „Die Montage durch den Generalunternehmer wurde zum Jahreswechsel abgeschlossen“, so der Stadtsprecher. Das taktische Konzept befinde sich derzeit in der Endphase der Umsetzung.

Überraschend: An den Anfang 2008 vorgesehenen Kosten soll sich bis heute nichts geändert haben. „Sie bleiben nach derzeitigem Stand im vorgesehenen Rahmen“, teilt Hilbrands mit. 950.000 Euro hatte die Stadt damals für den Aufbau der rund 70 Hochleistungssirenen kalkuliert. Die Hälfte wird von Industriebetrieben finanziert, zu den größten Geldgebern gehören ThyssenKrupp, der Bayer-Chemiepark in Uerdingen, Grillo-Werke, Hafen AG, Sachtleben, Stadtwerke, Steag und HKM. Rund 15.000 Euro kostet eine der rund 70 Hochleistungssirenen, die auch Sprachdurchsagen wiedergeben können. Das ist auch der Vorteil gegenüber den alten Elektrosirenen, von denen bis 1996 noch 380 auf Duisburger Dächern verschraubt waren, bevor der Bund sie als nicht mehr notwendig ansah und demontieren ließ.

Mit Nachbarn abgestimmt

Doch schon beim vorzeitigen Einsatz vor einem Jahr wusste kaum einer der Duisburger Einwohner noch etwas mit den Alarmsignalen anzufangen. Zur Inbetriebnahme des neuen Systems will die Stadt umfangreich über die Bedeutung der Heultöne informieren.

Zwar gibt es keine bundesweit einheitlich geregelte Tonfolge, Missverständnisse an den Grenzbereichen zu den Nachbarstädten Krefeld und Düsseldorf, die seit Jahren ein solches System in Betrieb haben, wird es aber wohl nicht geben. „Es werden einheitliche Sirenensignale verwendet. Bereits seit der Projektierungsphase gibt es eine enge Abstimmung mit den Nachbarstädten“, so der Stadtsprecher.