Duisburg.
Samstag, 23. November, Punkt 12 Uhr: Ein auf- und abschwellender Sirenenton wird unüberhörbar eine Minute lang über die Stadt hinwegheulen – Testlauf und Probealarm für das neue Sirenen-Warnsystem.
Gefahr, Tehlike, Danger: In deutscher, türkischer und englischer Sprache informiert die Stadt in einem gedruckten Flyer, der in Kürze an alle Haushalte verteilt wird, vorab über das neue Sirenenwarnsystem, das in gut zwei Wochen an dem Samstag nach der Installierung der 67 Sirenen erstmals ertönen soll.
Erstmals wieder seit 20 Jahren. Damals baute man die als verzichtbar und für zu teuer gehaltenen Sirenen, die bei vielen Älteren Erinnerungen an den Krieg wach rufen, ab. Nun gilt das Sirenensignal wieder als taugliches Warninstrument, um flächendeckend auf große Gefahrenlagen hinzuweisen, etwa bei Schadstoffaustritten, Großbränden oder akuten Bombenentschärfungen.
Früher standen pilzförmige Sirenen auf den Dächern
Früher waren es pilzförmige Sirenen, die auf den Dächern standen. Nun sind es kleine Säulen mit trichterförmigen Signalanlagen, die zentral gesteuert und auch nur stadtbezirksweit geschaltet werden können. Mindestens zweimal im Jahr, so kündigt das Flugblatt an, werden die Sirenenanlagen künftig bei vorheriger Ankündigungen im Testbetrieb heulen.
Das Informationsblatt zeigt das Bild einer dichten schwarzen Rauchwolke, aufgenommen beim Brand des Krefelder Düngemittelwerkes Compo im vergangenen Jahr. Auch damals ertönten Sirenen, nur kein Mensch konnte damit etwas anfangen. Mit der Information aus dem Flyer – und mit den Jahren – soll sich wieder das Wissen einstellen, dass der wellenförmige Warnton auf die Gefahrenlage hinweist und der einmütige Dauerton Entwarnung gibt. Fenster und Türen sollen bei dem Warnsignal geschlossen werden, Menschen sollen sich in Häuser und Gebäude begeben. Über das Radio wird es im Gefahrenfall weitere Informationen geben. Auch ein zentrales Gefahren-Telefon ( 0800 112 13 13) wird die Stadt in solchen Fällen schalten.
Technische Anlagen und geplante Reichweiten werden überprüft
67 Kreise auf einer Stadtkarte zeigen den Beschallungsraum der Sirenensignale. Bei dem Probelauf am 23. November werden die technischen Anlagen und die geplanten Reichweiten überprüft.
Kosten für das neue Sirenen-System: Rund 900.000 Euro, die Hälfte haben Großunternehmen wie Thyssen-Krupp, HKM, Sachtleben oder der Chempark Uerdingen beigesteuert, die als mögliche Verursacher von Störfällen gelten.