Duisburg. Anfang 2014 sollen die drei Lärmschutzwände entlang der Güterzugstrecke in Duisburg-Neudorf fertiggestellt sein. Baumängel führten neben einer Verzögerung im Bauplan auch zu einer Erhöhung der Baukosten um einen noch nicht bezifferten sechsstelligen Betrag. Baubeginn war bereits im Februar 2011.
Eine scheinbar unendliche Geschichte für die Anwohner entlang der Güterzugstrecke in Neudorf findet nun offenbar doch ihren Abschluss: Wie ein Bahnsprecher mitteilte, sollen Anfang 2014 die insgesamt drei versprochenen und bis zu drei Meter hohen Lärmschutzwände fertiggestellt sein. Es wäre das lang ersehnte Ende eines Projektes mit Pleiten, Pech und Pannen seit dem Baubeginn im Februar 2011, die bisher zu einer Verzögerung von anderthalb Jahren geführt haben und einer Erhöhung der Baukosten von rund 2,3 Millionen Euro um einen noch nicht bezifferten sechsstelligen Betrag. „Das ist alles sehr ärgerlich“, sagte ein Bahnsprecher. „Zumal es es sich ja um Steuergelder handelt.“
Rückblick: Der Bürgerverein Neudorf mit Harald Jeschke an der Spitze setzt sich mit Erfolg für den Lärmschutz ein. Der Bund stellt als freiwillige Maßnahme Mittel im Rahmen des Lärmsanierungs-programms zur Verfügung. Doch im Frühjahr 2012 wird der beauftragte Unternehmer aus Ostdeutschland wegen „Schlechtleistung und vertragswidrigem Verhalten“, so ein Bahnsprecher, per Kündigung aus dem Verkehr gezogen.
Baumängel Grund für Verzögerungen
Baumängel müssen laut Bahn in der Folge beseitigt werden. Dies sei der Hauptgrund für die Verzögerungen. Dazu kommt, dass notwendige neue Gleissperrungen für die Arbeiten, so der Sprecher, erst Monate später gewährt werden. Vorrang habe der reguläre Bahnbetrieb – im Interesse der Kunden. Deshalb seien diese so genannten Sperrpausen nur nachts und an Wochenenden mit einer gewissen Vorlaufzeit möglich.
Zusätzliche passive Maßnahmen
Neben den drei Schallschutzwänden wird laut Bahn zusätzlich für etwa 130 Wohngebäude die Förderung von so genannten passiven Lärmschutzmaßnahmen angeboten. Dazu gehört zum Beispiel der der Einbau von neuen Fenstern.
Mit der Durchführung dieser Maßnahmen sei aber noch nicht begonnen worden.
Menschen wie Reinhard Gräber, der an der Koloniestraße in nächster Nähe zur Eisenbahnüberführung lebt, machen sich Sorgen. Er fragt bei der Bahn nach und erfährt nun, dass es bald wieder losgeht. Die Arbeiten für die erste, 525 Meter lange und nach dem Engagement von Jeschke und Co. im Rahmen des Infrastrukturbeschleunigungsprogramms um 130 Meter verlängerte Schallschutzwand im Bereich der Steinbruch- und Lotharstraße sollen vom 31. Oktober bis 16. Dezember dauern – ebenso wie die Fertigstellung der 150 Meter langen zweiten Wand zwischen Pootbach und Steinbruchstraße. Danach folgen ab 10. Januar 2014 Arbeiten für die 1,225 Kilometer lange dritte Wand, die auch Reinhard Gräber herbeisehnt, im Bereich der Kammer- und Kolonie-straße. Wenn das Wetter mitspielt und sonst nichts mehr schief geht, soll am 27. Januar alles fertig sein.