Duisburg. . Das „Rotlicht“-Viertel in Duisburg ist ein lukratives Geschäft für die betreibenden Rockerklubs. Die Polizei rechnet mit zwei- bis dreistelligen Millionenumsätzen allein durch die Dienste der Prostituierten und sieht darin einen Grund, warum die Anzahl der Rockerklubs eklatant gestiegen ist.
Im „Rotlicht“-Viertel an der Vulkanstraße gibt es nach Erkenntnissen der Polizei derzeit 432 Zimmer, in denen täglich 200 bis 300 Prostituierte ihrem Gewerbe nachgehen. Jede hat 30 bis 60 Kundenkontakte pro Tag und verdient pro Gast im Schnitt 60 Euro.
„Rechnet man das auf ein Jahr hoch, wird klar, dass wir hier über zwei- bis dreistellige Millionensummen reden“, berichtete Siegfried Lantermann, Leiter der Kriminalinspektion 2, bei der Sitzung des Arbeitskreises Kriminalitätsvorbeugung im Rathaus.
Zahl der Rockerklubs gestiegen
„In diese Summen ist noch kein Euro eingerechnet, die in den Etablissements für Getränke oder Drogen ausgegeben werden“, so Lantermann. In eben jenem lukrativen Geschäft im „Rotlicht“-Milieu sieht die Polizei auch den Hauptgrund dafür, warum die Zahl der Rockerklubs und ihrer Mitglieder in den vergangenen Jahren in Duisburg so eklatant gestiegen sind.
Derzeit gebe es, so der Inspektionsleiter, zwischen 260 und 300 erkannte Rockerklub-Mitglieder oder Sympathisanten. Zwar hätten sich einige der hier ansässigen Gruppierungen schon wieder aufgelöst, so wie zuletzt Anfang Oktober die der Hells Angels, und zudem sei es zu Verhaftungen von einigen Führungskräften des MC Satudarah gekommen – doch das Problem sei damit nicht vom Tisch. „Die Lage hat sich derzeit etwas beruhigt, wir wissen aber nicht, ob das so bleiben wird“, so Lantermann. Er sieht die Polizei im Bereich der Rockerkriminalitätsbekämpfung aber gut aufgestellt.