Duisburg. Künftig soll es im Rotlichtviertel Vulkanstraße eine Beratungsstelle für Prostituierte geben. Das fordern Grüne und Linke im Stadtrat. Fachleute von Gesundheitsamt und Hilfsvereinen haben festgestellt, dass etliche Frauen nicht verhüten, nicht versichert sind und ihre Dienste zu billig anbieten.

Duisburg hat eines der größten Laufhäuser in Europa, künftig soll es an der Vulkanstraße eine Beratungsstelle für Prostituierte geben. Zumindest, wenn es nach den Vorstellungen von Grünen und Linken geht. Die Stadtverwaltung soll jetzt prüfen, ob sich für die Einrichtung einer solchen Stelle Mittel und entsprechende Räume oder „ein Container“ bereit stellen lassen.

Hintergrund: Fachleute des Gesundheitsamtes und des Bochumer Vereins „Madonna“ sollen nach einer Analyse der Situation festgestellt haben, dass in dem Areal an der Vulkanstraße eine „ungenügende Gesundheitsversorgung“ vorhanden ist. Dies betreffe sowohl die Sexarbeiterinnen als auch ihre Kunden. Eine Beratungsstelle vor Ort sei aufgrund dieser Probleme „unerlässlich“, heißt es in einem entsprechenden Antrag, den die beiden Parteien in der Bezirksvertretung Mitte gestellt haben.

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Oft nicht aufgeklärt

Viele Prostituierte würden aus Rumänien und Bulgarien kommen, kaum Deutsch sprechen, ihre Dienste für zu niedrige Preise anbieten und nicht verhüten. Sie seien oft nicht aufgeklärt, was Verhütung und Krankheiten angeht, viele besäßen keine Krankenversicherung. Sie sollen in der Anlaufstelle eine Erstberatung, auch eine medizinische Beratung und Versorgung erhalten, wodurch sich ungewollte Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten dezimieren ließen.