Duisburg.
Duisburger Stromkunden müssen in einem Durchschnittshaushalt ab 2014 bis zu 40 Euro mehr im Jahr zahlen. Der Grund: Zum 1. Januar 2014 steigt die staatliche Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) um rund einen Cent pro Kilowattstunde. Damit zahlen Privatverbraucher künftig 6,24 Cent je Kilowattstunde für die Förderung regenerativer Energieerzeugung, etwa aus Wind- oder Sonnenkraft.
„Die Höhe der staatlichen Preisbestandteile kann von uns nicht beeinflusst werden“, erklärt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke. Sie reichen, betont der Energieversorger, die Umlagen, Abgaben und Steuern lediglich für den Staat an die Kunden weiter.
Wegen der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Energiebranche könnten die Stadtwerke den Preisanstieg nicht auffangen, so der Stadtwerke-Chef. Wittig: „Die Preise für den Einkauf von Strom an der Energiebörse sind zwar aktuell recht niedrig. Allerdings können wir den Strom, den wir selbst in unseren Kraftwerken in Hochfeld und Wanheim erzeugen, derzeit kaum kostendeckend am Markt verkaufen.“ Hintergrund sei die zunehmende Menge an Strom aus erneuerbaren Energien. Dieser werde bevorzugt ins Netz eingespeist.
Kaum noch Interesse an Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken
Die Folge: Strom aus konventionellen Kohle- und Gaskraftwerken, wie die der Stadtwerke, werde kaum noch nachgefragt und der Preis, den die Stadtwerke für ihren Stroms an der Energiebörse erhalten, verfällt. Wittigs Unmut ist deutlich: „Die Energiewende darf nicht dazu führen, dass Gas- und Kohlekraftwerke nicht wirtschaftlich betrieben werden können. Denn nicht immer weht der Wind und nicht immer scheint die Sonne.“
Wittig fordert, die erneuerbare Energieerzeugung schneller in den Markt zu integrieren, sprich die Bevorteilung zu beenden. Die Stadtwerke wollen im November die Kunden über die Höhe des Strompreises ab dem 1. Januar informieren.