Duisburg. Die Ermittlungen nach der jüngsten Rocker-Randale in Duisburg gestalten sich schwierig, denn die Bandidos lassen die Polizei abblitzen. Die Kripo sucht nun nach einem dunklen Audi Q7, in dem die eigentlichen Adressaten des Gewaltausbruchs am Freitagabend gesessen haben sollen.
Recht ruhig war es in den vergangenen Wochen um die Duisburger Rockerclubs geworden. Doch passend zum Ferienende in NRW haben sich Bandidos und Satudarah nun zurückgemeldet. Während die Polizei am Vereinsheim von Satudarah in Rheinhausen am Freitagabend nur wegen Ruhestörung einschreiten musste, randalierten Bandidos-Rocker im Rotlichtviertel an der Vulkanstraße.
Um die 100 Anhänger des MC Bandidos sollen es gewesen sein, die mit Knüppeln und Eisenstangen auf parkende und an der Ampel stehende Autos eingeprescht und Pflastersteine auf vorbeifahrende Autos geworfen haben. Davon sprachen zumindest die Anrufer, die gegen 22 Uhr am Freitagabend den Notruf 110 gewählt haben. Das scheinen die bislang einzigen Erkenntnisse der Duisburger Polizei zu sein - zumindest die einzigen, über die sie spricht.
Audi-Insassen waren laut Polizei wohl Ziel der Randale
Wen die Bandidos mit dieser Attacke treffen wollten, das ist auch Tage nach dem Großeinsatz der Polizei weiterhin unklar. "Warum die Rocker randaliert haben, wissen wir noch nicht", so Polizeisprecher Ramon van der Maat. Ermittelt werde weiterhin gegen Unbekannt wegen Landfriedensbruchs und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Dass es sich um ein weiteres Scharmützel unter den verfeindeten Rocker-Clubs handelt, dafür gebe es laut van der Maat derzeit keine gesicherten Erkenntnisse.
Seit Dienstag konzentrierten sich die Ermittlungen der Polizei auf einen dunklen Geländewagen/SUV vom Typ Audi Q7. Die Insassen dieses Wagens waren nach ersten Erkenntnissen möglicherweise das Ziel der Aktion der Rocker, teilte die Polizei schließlich mit. Das Kriminalkommissariat 21 sucht deshalb Zeugen, die wissen, wo der Wagen nun steht und wer ihn am Freitagabend gefahren hat.
Rocker randalieren in Duisburg
Bis dato haben die Duisburger Ermittler aber keinen genauen Überblick über die Schäden, die die Randalierer angerichtet haben. "Die halten sich alle bedeckt", beantwortet der Polizeisprecher die Frage, wieviel Wagen am Freitagabend beschädigt wurden. Dass die Rocker ihre Angelegenheiten lieber unter sich klären, diese Erfahrung machen die Duisburger Ermittler immer wieder.
Das Rotlichtviertel an der Vulkanstraße in Duisburg ist ein Umfeld, in dem sowohl Bandidos als auch Hells Angels ihre Geschäfte machen. Hier und auch in der Umgebung gab es bereits mehrfach Reibereien aber auch blutige Auseinanderungen zwischen beiden Clubs. Erst vor einem halben Jahr war der Krieg zwischen beiden Lagern nach Schüssen auf einen Hells-Angel-Unterstützer in Oberhausen eskaliert. (mawo)