Duisburg. Die Gewerkschaft der Polizei fordert vom NRW-Innenministerium, dass die Duisburger Einsatz-Hundertschaft nur im Stadtgebiet eingesetzt wird und nicht wie bisher überregional: Durch die große Anzahl an Einsätzen könne die Polizei nur noch reagieren statt agieren. Die Polizei soll unterstützt werden.
Die Gewerkschaft der Polizei macht sich Sorgen um die Sicherheitslage in Duisburg und fordert deshalb vom NRW-Innenministerium, die Duisburger Einsatz-Hundertschaft nur noch im Stadtgebiet und nicht mehr überregional einzusetzen. Denn trotz aller Einsatzbereitschaft könne die Polizei nur noch reagieren statt agieren, kritisiert die Gewerkschaft.
Beispielhaft nennt der Kreisvorsitzende Weert Albers die vergangene Woche. Neben den normalen 300 bis 450 Einsätzen am Tag gab es Einsätze rund um das „Problemhaus“ in den Peschen, das MSV-Spiel gegen Chemnitz mit Fan-Übergriffen und einer schwer verletzten Beamtin, die Beecker Kirmes, die Kanu-WM, die Demonstrationen gegen Pro Deutschland, die Demonstration gegen die Polizei am Präsidium, die NPD-Demo in Meiderich und zu guter Letzt auch noch die Rockerrandale am Freitagabend. „Die Duisburger Polizei ist am Anschlag. Trotz aller Bemühungen durch die Behördenleitung und durch die Kolleginnen und Kollegen vor Ort können wir so nicht weiter machen“, so Weert Albers. Er fordert das Innenministerium auf, die Polizei vor Ort zu unterstützen, damit sie in die Lage versetzt wird, „schon im Vorfeld solche Auswüchse wie am Freitag Abend zu unterbinden.“
Ansteigende Pensionierungszahlen führen zu Problemen
Bereits im Februar hatte die Gewerkschaft der Polizei öffentlich mobil gemacht und darauf hingewiesen, dass „die dramatisch ansteigenden Pensionierungszahlen“ auch im Duisburger Polizeipräsidium zu Problemen führen, die für Bürger konkret spürbar sind. Bis 2020 sollen in Duisburg 72 Polizisten fehlen, hat die Gewerkschaft errechnet.
Damals hatte die Behördenleitung die gewerkschaftliche „Schwarzmalerei“ zumindest in absehbarer Zeit nicht geteilt. „In den nächsten drei Jahren gehen wir davon aus, dass wir Personalstärke mindestens halten werden“, so Polizeisprecher Ramon van der Maat gegenüber der NRZ.
234 neue Mitarbeiter begrüßt
In dieses Bild passt auch, dass Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels gestern 234 neue Mitarbeiter begrüßte. 77 seien nach drei Jahren mit dem Studium fertig geworden und verstärkten jetzt die Duisburger Polizei. „Wenn ich die Pensionierungen und Versetzungen abziehe, bleiben diesmal 60 als echte Verstärkung übrig. Damit können wir eine Entlastung auf den Wachen erreichen“, so die Polizeipräsidentin.