Duisburg. .

Vuvuzelas, Tröten und Trommeln – beim Finaltag der Kanu-Weltmeisterschaft machten die begeisterten Zuschauer gestern noch einmal kräftig Lärm und jubelten die Athleten ins Ziel. Während die Sportler entschlossen in ihren Booten um die Medaillen kämpften, stand auch dem ein oder anderen Fan auf der Tribüne an der Regattabahn der Schweiß auf der Stirn: Es verlief so manches Mal die Schminke, mit der die jeweiligen Landesfarben ins Gesicht gemalt worden waren.

Zuschauer kamen ins Gespräch

Wenn gerade einmal kein Rennen anstand, kamen die Zuschauer miteinander ins Gespräch. Die Themen waren vielseitig, drehten sich aber hauptsächlich um das Großereignis in Duisburg. Die Qualifikationsläufe, die Favoriten, die nächste Olympiade – viele Gäste waren fachkundig und zum Plaudern aufgelegt. Ebenso abwechslungsreich wie die Gespräche waren die Sprachen. Auf den Tribünen hatten sich zahlreiche Kanuten aus den 78 teilnehmenden Ländern eingefunden, die ihre Rennen bereits absolviert hatten. Heraus kam ein buntes Sprachgemisch. Auch Zuschauer und Sportler redeten auf Englisch miteinander.

Während der Rennen war jedoch an ein Gespräch nicht zu denken gewesen. Es war zu laut und viel zu spannend. Auch die Läufe ohne deutsche Beteiligung sorgten für mächtig Stimmung auf den Rängen. Da war zum Beispiel das Einer-Finale über 200 Meter der Herren: Es sorgten vor allem zahlreiche französische Kanuten, die dort Platz genommen hatten, für Partystimmung auf der Tribüne. Auch die deutschen Fans schwenkten, angesteckt von der guten Laune, kräftig die Fahnen.

Mitgejubelt hat auch Horst Stüber, der den Finaltag mit seiner Frau Rita genoss. „Ich habe selbst immer viel Sport gemacht und wenn dann mal so ein Ereignis vor meiner Haustür stattfindet, bin ich natürlich dabei“, sagt der 56-Jährige. Kanu schaue er sich ohnehin sehr gerne an: „Bei Olympia sehe ich immer zu. Ich finde es stark, wie schnell die Athleten sind.“

Spannende Rennen an der Regattabahn

Mit einer kleinen Deutschlandfahne in der Hand saß Ralf Lind mit Bekannten im Publikum. Der sportliche Mann freute sich vor allem auf spannende Zieldurchfahrten: „Wir feuern unsere Jungs und Mädels heute an“, sagte er. „Ich hoffe auf spannende und enge Rennen mit vielen Medaillen für Deutschland.“

Lind und seine Kumpels riss es dann beim Kajak-Finale über 200 Meter von den Sitzen. Fast bis zur Heiserkeit feuerten die Männer Ronald Rauhe und Jonas Ems an. Es reichte für Platz drei.

Während an der Regattabahn auf dem Wasser und den Rängen geschwitzt wurde, war der Bereich im Schatten des Fußball-Stadions ebenfalls gut besucht – so wie an den Tagen zuvor. Die Zuschauer genossen Konzerte von Stars wie Gentleman, der als Top-Act am Samstagabend die Bühne rockte. An den vielen Bier- und Wurstständen war jede Menge los – ebenso wie bei kleinen Zuschauerspielen wie Torwandschießen.