Duisburg. .
José Perurena López, Präsident des Weltkanu-Verbandes, geht offenbar gerne und gut essen. „Es kommt nicht nur auf die Qualität des Essens an, sondern auch auf den Zustand der Küche“, sagte der Spanier am Sonntag bei der Bilanz-Pressekonferenz zur Kanu-Weltmeisterschaft. Thomas Konietzko, Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes, malte das Bild weiter aus und übertrug es auf Duisburg: „Wenn wir weiterhin ein Drei-Sterne-Essen servieren wollen, müssen wir die Küche renovieren.“
Duisburg hat innerhalb kurzer Zeit eine hervorragend organisierte Kanu-WM auf die Beine gestellt – dies auch dank der vielen freiwilligen Helfer, wie José Perurena López und OK-Chef Otto Schulte betonten. Aber ausruhen können sich die Duisburger, die wahrscheinlich für die WM 2019 ihren Hut in den Ring werfen werden, darauf nicht. Vor allem der Ausbau des Bundesleistungszentrums der Kanuten steht auf der Agenda. „Da wurden zuletzt vor acht Jahren die Ventilatoren erneuert“, verdeutlicht Konietzko den dringenden Handlungsbedarf. Der entsprechende Antrag liegt beim Bundesinnenministerium. Dass Bund und Land Geld geben werden, steht außer Frage. Am Ende wird es davon abhängen, ob der Regierungspräsident grünes Licht für den städtischen Anteil geben wird.
Als Kanu-Rennstrecke dürfte Duisburg national auch in den nächsten Jahren vorne liegen. International ist die Konkurrenz härter. Im Rudersport reicht es für ganz oben nicht mehr. Auch wenn Duisburg im vergangenen Jahr Ausrichter der Ruder-WM der Masters war, ist eine „richtige“ Weltmeisterschaft vorerst nicht realistisch. „Dazu reicht der Platz rund um die Bahn nicht aus, zudem wären zusätzliche Zuschauer-Tribünen erforderlich“, so OK-Chef Otto Schulte, der indes nachschiebt: „Warum sollen die Leute, die nach uns kommen, sich nicht neue Ziele setzen?“
Konzerte nicht ausverkauft
17 500 Zuschauer sahen an den vergangenen fünf Tagen die Wettkämpfe auf der Regattabahn. Wie bei den World Games und der Kanu-WM vor sechs Jahren kam die Plaza bei Sportlern und Bürgern sehr gut an. „Da war rund um die Uhr etwas los“, freute sich Konietzko. Auch das Ultraschall-Zelt war am Wochenende rappelvoll.
Beim Kultur gab es jedoch nicht die von den Veranstaltern erhoffte Resonanz. Selbst das Konzert von Top-Act Gentleman am Samstagabend war nicht ausverkauft. Auch bei Christina Stürmer blieb am Donnerstag mehr Freiraum zum Tanzen als erwartet. War das Programm doch nicht so attraktiv, oder waren die Tickets zu teuer? „Wir müssen Ursachenforschung betreiben“, will Thomas Konietzko der Sache auf den Grund geben. Der DKV-Chef hatte im Vorfeld den Erfolg der Kanu-WM vom Erfolg des Rahmenprogramms abhängig gemacht.