Duisburg. .

Noch ist die Auswahlkommission nicht ganz „im Bilde“, so das Motto der Duisburger Filmwoche 2013. Filmwissenschaftler Till Brockmann aus Zürich, Filmkritikerin Cristina Nord aus Berlin, Filmemacher Peter Ott aus Stuttgart, Festivalkoordinatorin Jessica Manstetten und Festivalleiter Werner Ruzicka sind aber bereits „mittendrin“, die eingereichten Filme zu sichten und zu diskutieren. Weil erst am Freitag Anmeldeschluss war, steht auch die Zahl der Einreichungen noch nicht fest.

Grenzen ausloten

Über einige Trends kann Ruzicka aber bereits berichten. Zum Beispiel, dass weniger „große Formate“ unter den eingereichten Dokumentarfilmen sind, was damit zu tun haben dürfte, dass auch die öffentlich-rechtlichen Sender dem Genre weniger Platz einräumen. „Das wird aber mehr als kompensiert durch die sehr guten Nachwuchsleute“, so Ruzicka. „Verblüffend, überraschend, begeisternd“, so kommentiert er das bisher Gesehene. Einreichungen kommen dabei sowohl von Studierenden an Film- wie auch an Kunstakademien. Eine Folge des hohen Niveaus beschreibt Bock so: „Wir streiten uns erheblich mehr.“

Und die jungen Filmemacher trauten sich viel mehr. Es gibt kaum „Ach-wie-schön-Filme“, so Ruzicka, vielmehr würden verstärkt Grenzen ausgelotet. Etwa im Porträt eines Masochisten, der, gefesselt mit Ketten, davon berichtet, was er an diesen sexuellen Praktiken mag. Ob der Film ins Programm kommt, war gestern Vormittag aber noch nicht entschieden. Die heiße Phase der Entscheidung stand noch bevor.

Nicht nur der Inhalt zählt

Der Auswahlkommission komme es aber nicht auf den Inhalt an, so Till Brockmann. „Es geht auch um Formales.“ Etwa um die Frage, ob die Geschichten, Ideen oder Lebensentwürfe gut erzählt seien. Und dabei müssen sich die Filme, die zur Filmwoche eingeladen werden, auch nicht an eine TV-kompatible Länge halten – ob das nun 53 oder 61 Minuten sind. „So viel Zeit es braucht, eine Geschichte zu erzählen“, so Ruzicka.

Knapp 30 Produktionen werden aus den deutschsprachigen Dokumentarfilmproduktionen des vergangenen Jahres ausgewählt und vom 4. bis 10. November im Filmforum am Dellplatz gezeigt. Wie üblich werden dann alle Autoren ihre Filme präsentieren und sich im Anschluss an die Vorführung einer Diskussion stellen. In freien Protokollen werden Film und Macher aus einem subjektiven Blick heraus erneut abgebildet.

Das Programm findet sich ab Ende September unter www.duisburger-filmwoche.de.