Duisburg.

Das Filmforum kann auf das erfolgreichste Jahr seiner Geschichte zurückblicken: Fast 85.000 Besucher lösten im Vorjahr eine Karte für das Kino am Dellplatz, hinzu kamen noch einmal 40.000 beim Sommerkino im Landschaftspark Nord. Das macht addiert 125.000 Gäste. Kein Wunder, dass Filmforum-Geschäftsführer Kai Gottlob in seinem Fazit jubelt: „Das war für uns ein absolutes Spitzenjahr.“

Publikumsmagnet Nummer eins war „Ziemlich beste Freunde“. Die französische Komödie über einen schwerst pflegebedürftigen, an den Rollstuhl gefesselten Aristokraten und seinen aus dem Vorstadt-Ghetto stammenden Pfleger wider Willen erwärmte die Herzen – und das sowohl im Filmforum als auch im UCI am Hauptbahnhof.

Das ist deshalb bemerkenswert, weil diese beiden Häuser ein sehr unterschiedliches Besucherklientel anziehen. Es ist aber der Beweis dafür, dass der Film sowohl Freunde der gehobenen Filmunterhaltung als auch das so genannte Popcornkino-Publikum erreichte.

„Über 11.000 Zuschauer haben ihn bei uns im Filmforum gesehen, hinzu kamen noch einmal 3000 bei drei Vorstellungen im Sommerkino“, verdeutlicht Gottlob den Stellenwert dieses Streifens für sein Haus. Im UCI schauten sich sogar fast 27.000 Besucher „Ziemlich beste Freunde“ an. Für beide Häuser bedeutete dies: Platz eins in den Jahres-Charts (siehe unten).

Erfolgsfilme aus Frankreich

Erfolgreiche Filme aus Frankreich haben im Filmforum inzwischen fast schon Tradition: Auch „Willkommen bei den Sch’tis“ oder „Labyrinth der Wörter“ erwiesen sich in den Vorjahren als Zugpferde fürs Publikum. „Wir hatten zuletzt in jedem Jahr einen solch starken Film, der alles fast im Alleingang herausgerissen hat. Letztlich ist immer die Qualität der Filme entscheidend, wie es für uns läuft“, so Gottlob. Deshalb schaut der Geschäftsführer auch mit einer gewissen Portion Skepsis auf das Kinojahr 2013. Denn nach Sichtung vieler kommender Produktionen sei ein vergleichbares Highlight wie „Ziemlich beste Freunde oder die „Sch’tis“ zumindest bislang nicht in Sicht.

In punkto Ausstattung wird sich im Filmforum auch noch etwas ändern: Bislang wurden ausgesuchte 3D-Filme nur im kleinen Saal gezeigt. Schon ab diesem Monat soll das aber auch im knapp 200 Besucher fassenden großen Saal möglich sein. Karten für diese 3D-Vorstellungen waren bisher schon etwas teurer, insgesamt sollen die Eintrittspreise laut Gottlob in 2013 aber stabil bleiben.

Der Hobbit wächst hoch hinaus

Apropos 3D: Beim Blick auf die Top 10 des UCI fällt auf, dass es vier 3D-Produktionen in die Bestenliste geschafft haben: die beiden Animationsfilme Ice Age 4 und Madagaskar 3, die Superheldencomic-Verfilmung „The Avengers“ sowie die aktuelle Nummer eins in Kino-Deutschland „Der Hobbit“ von Regisseur Peter Jackson. Letztere Platzierung ist um so erstaunlicher, da der Film erst am 13. Dezember in die Kinos kam und im Vergleich zu den Konkurrenten nur wenige Wochen Zeit hatte, um seine große Zuschauerzahl anzulocken.

UCI-Theaterleiter Hüsamettin Dagdeviren freute sich auch darüber, dass mit „Fetih 1453“ ein türkischer Film, der in der Originalversion gezeigt wurde, mit über 9700 Besuchern den 13. Platz seiner Jahres-Charts belegte.