Duisburg. Ab 2014 zunächst nur in den Stadtbezirken Hamborn und Süd - das ist endgültig das Aus für die Haupt- und Realschulen.
Noch ein Jahr „altes System“ - dann wird die Stadt Duisburg damit beginnen, Zug um Zug und flächendeckend die Haupt- und Realschulen durch die neue Schulform „Sekundarschule“ zu ersetzen. Vorausgesetzt die Eltern wollen es auch so. Begonnen wird im kommenden Jahr in Hamborn und im Süden. Hier haben die Eltern bei einer im Mai durchgeführten und jetzt ausgewerteten Befragung grünes Licht gegeben.
Das Ergebnis: Von 2700 angeschriebenen Eltern haben 38% geantwortet und ihre Wünsche geäußert. Tenor: Die Eltern wollen die neue Schulform - aber der konkrete Bedarf (170 Kinder in Hamborn, 110 in Süd) ist doch etwas geringer als von den Planern gedacht. Das bedeutet: In Hamborn wird im Schuljahr 2014/15 nur eine Sekundarschule (mit fünf Eingangsklassen) errichtet - geplant waren mal zwei Schulen (mit jeweils drei Eingangsklassen).
Mit der Hauptschule geht die Realschule
Im Süden wird es bei der geplanten vierzügigen Sekundarschule bleiben. Viele Eltern (potenziell drei Klassen in Hamborn, weniger als zwei Klassen im Süden) wollen aber weiterhin ihre Kinder lieber zu einer Realschule schicken, die aber ab 2014 in den beiden Stadtbezirken keine neuen Schüler mehr aufnehmen dürfen. Diese werden somit in Nachbarbezirke der Stadt abwandern müssen.
Die Standorte der beiden neuen Sekundarschulen: In Hamborn, Kalthoffstr./August-Thyssen-Straße, im Süden am Ziegelkamp in der dann auslaufenden Realschule.
Bereits im Herbst 2011 hatten sich alle Duisburger Parteien, mit Ausnahme der FDP, unter dem Eindruck der seit Jahren siechenden Hauptschulen zum Systemwechsel entschlossen. Mit der Hauptschule müsse aber auch die Realschule verschwinden, damit die neue Sekundarschule funktionieren kann.
Lob für Schulleiter und Lehrer
Bei der Präsentation der Elternbefragungen im Rathaus zeigten sich OB Link und Duisburgs neuer Schuldezernent Thomas Krützberg, wie auch die anwesenden Schulpolitiker der Fraktionen, sehr „zufrieden und hoffnungsfroh“ mit dem Ergebnis, das geeignet sei, um es zuverlässig auf reale Bedarfe hochzurechnen.
Politik wie Verwaltung lobten die Noch-Schulleiter und Lehrer an den von Schließung betroffenen Haupt- und Realschulen für ihre „großartigen Vorleistungen“, für eine Schulform, die noch keiner kenne. Alle Politiker machten deutlich, dass stets das Ergebnis der Elternbefragung darüber entscheide, ob es neue Sekundarschulen im Bezirk geben werde oder nicht. Zu hören in einzelnen Bekundungen der Politik war aber auch, dass man offenbar den ehrgeizigen Zeitplan der Einführung (alle da bis 2016) angesichts von Skepsis und Ängsten etwas strecken werde. Nach den Sommerferien wird die Verwaltung einen Aktionsplan vorlegen.