Duisburg. Nach der Verhaftung der beiden Satudarah-Chefs „Ali Osman“ und Baris T. im April hat das Duisburger Chapter des Rockerclubs jetzt eine neue Spitze. Jan „Miami Gianni“ Sander ist nach eigenen Angaben neuer Vize bei „Clown-Town“. Der inhaftierte „Ali Osman“ sei nun Deutschland-Chef des niederländischen MC.

Lange hat es nicht gedauert: Nach der Inhaftierung der nunmehr ehemaligen Duisburger Satudarah-Chefs im April, hat das einzige deutsche Satudarah-Chapter in Duisburg jetzt eine neue Spitze. Da Präsident Yildiray K. alias „Ali Osman" und Vize Baris T. in Untersuchungshaft sitzen, hätten nun zwei andere Chapter-Mitglieder das Kommando übernommen, teilte Rocker Jan „Miami Gianni" Sander auf Anfrage mit. Der ehemalige Presse-Sprecher des Clubs ist neuer Vize-Präsident beim Satudarah MC Clown-Town. Ali Osman ist nach Angaben Sanders nun „National“, also Deutschland-Chef des Motorradclubs, den Molukker 1990 in den Niederlanden gründeten. Wer sein Nachfolger beim in Rheinhausen beheimateten MC wird, will Jan Sander zurzeit noch nicht verraten.

Seit der Verhaftung Ali Osmans im April war es ruhig geworden um die aus den Niederlanden stammende Rocker-Gruppierung, die sich im Sommer 2012 mit der Duisburger Brotherhood Clowntown zusammengeschlossen hatte. Nach dem Zugriff der Polizei ging die Website www.satudarahmcgermany.de offline, Gerüchte über die unsichere Zukunft des Clubs machten die Runde. Diese dementiert der neue Vize Sander jetzt: „Wir treffen uns und wir wachsen“, behauptet „Miami Gianni“.

SEK stürmt Satudarah-Heim

Foto: Polizei
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Unabhängig von den Verhaftungen und den Razzien, bei denen Polizisten im April Drogen und Schusswaffen beschlagnahmten, ginge es „wie gewohnt weiter“. Derzeit sei der Trupp etwa 40 Mann stark. Der Duisburger Ableger im Zeichen des doppelköpfigen Indianer-Häuptlings ist aber nach wie vor der einzige hierzulande: Das Krefelder Chapter existiert nach Polizeiangaben nur virtuell, Clubs in Düsseldorf und Kleve haben die schwarz-gelben Rocker bislang nur angekündigt.

„Den Spaß am Motorradfahren lassen wir uns nicht verderben“

Seit den Festnahmen im April ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen 30 Personen aus dem Umfeld des MC Satudarah. Unter anderem durchsuchten die Beamten die Wohnungen der Rocker. Der polizeilichen Überwachung sein man sich bewusst, sagt „Miami Gianni“. Auch deshalb hielten sich die Rocker bedeckt: „Wir wollen uns intern neu stukturieren, und halten uns mit Informationen nach außen zurück.“ Der Club treffe sich jedoch nach wie vor regelmäßig. Dreimal wöchentlich kämen die Rocker im Vereinsheim an der Friedrich-Ebert-Straße in Rheinhausen zusammen: „Den Spaß am Motorradfahren lassen wir uns nicht verderben“, sagt der neue Vize und lacht.

Dass es den Rockern nur ums Biker-Beisammensein geht, das bezweifelt hingegen die Polizei schon lange. „Die Vereinsaktivitäten haben wir im Blick“, sagte eine Sprecherin der Duisburger Polizei. Dennoch sei man der Auffassung, dass es nach den Großeinsätzen ruhiger geworden ist: „Die entscheidenden Vereins-Mitglieder haben wir festgenommen.“