Duisburg. Mahnungen sind ärgerlich. Noch ärgerlicher ist, wenn einem als Kunden die Rechnung fehlt, die angemahnt wird. So ist es einem Stadtwerke-Kunden in Duisburg jetzt ergangen. Der fragte seit Wochen im Kundencenter nach, wo seine Jahresrechnung bleibe - bis eine Mahnung im Briefkasten lag.
Maßlos verärgert ist Siegfried Döring (68) über die Stadtwerke Duisburg. Seit Ende März habe er mehrmals beim Kundenservice-Center angerufen, sich nach seiner fehlenden Jahresrechnung erkundigt und jedes Mal die gleiche Antwort erhalten. Wegen eines EDV-Fehlers gebe es Verzögerungen, seine Rechnung werde er aber bald in den Händen halten. Doch daraus sei bislang nichts geworden, erzählt der Rheinhauser. Was ihn allerdings fassungslos macht: Stattdessen habe er nun ein Mahnschreiben bekommen – samt Mahngebühren, umgehender Zahlungsaufforderung, dem Hinweis, dass Zahlungsfristen überschritten worden seien und der Androhung, die Versorgung gegebenenfalls zu unterbrechen.
Siegfried Döring, seit 1954 Kunde bei den Stadtwerken, kann darüber nur den Kopf schütteln: „Ich finde dieses Verhalten ungeheuerlich. Ohne Jahresrechnung wusste ich bisher ja gar nicht, was ich zahlen muss, konnte dadurch also auch nicht überweisen. Und jetzt das!“
Stadtwerke wollen Rechnung geschickt haben
Wie Stadtwerke-Sprecher Thomas Nordiek auf Anfrage mitteilt, handele es sich in diesem Fall nicht um ein Abrechnungsproblem durch einen seit zwei Jahren immer wieder auftretenden Software-Fehler. „Die Jahresrechnung ist bei uns ganz normal am 18. März rausgegangen. Wir haben den Postausgang auch noch einmal überprüft.“
Warum die Rechnung bisher nicht beim Kunden angekommen ist, warum offenbar kein Mitarbeiter im Service-Center festgestellt hat, dass die Rechnung schon längst verschickt worden und stattdessen immer wieder von einem EDV-Fehler die Rede gewesen ist, ließe sich nicht mehr klären. Es gebe keine Notizen von den Telefongesprächen.
„Wenn der Kunde solche Informationen bekommen haben sollte, dann entschuldigen wir uns dafür“, so Nordiek. „Grundsätzlich sollte jede Anfrage individuell beantwortet werden.“ Im aktuellen Fall werde die Jahresrechnung noch mal verschickt – ohne Mahngebühren.
Siegfried Döring hat nach dem Hickhack die Nase voll. Er will sich einen anderen Versorger suchen.