Duisburg. . Die Abrechnungsprobleme bei den Stadtwerken in Duisburg bleiben weiterhin bestehen und verärgern etwa 2700 Kunden. Ein Softwarefehler führt bei der Rechnungserstellung zu zahlreichen Softwareabstürzen. Glaubt man den Stadtwerken, hat sich die Situation bereits verbessert.

Die Abrechnungsprobleme bei den Stadtwerken: Mehrfach haben sich verärgerte Kunden in der Vergangenheit bei der WAZ gemeldet (wir berichteten). Nun wendet sich das Duisburger Unternehmen selbst an die Öffentlichkeit. Es zeichne sich weiterhin keine Lösung ab. Ein mittlerweile seit zwei Jahren andauernder Softwarefehler führt in zahlreichen Fällen zu Abbrüchen bei der automatischen Rechnungserstellung.

Ohne Rechnung aber werden keine Abschläge mehr abgebucht. Und es gibt auch keine neuen Zahlscheine, um die Abschläge einzuzahlen. Wer über einen längeren Zeitraum nicht bemerkt, dass er gar nichts an die Stadtwerke zahlt, muss am Ende mitunter tief in die Tasche greifen.

Zusätzliches Personal

Das Duisburger Unternehmen hat mittlerweile zusätzliches Personal abbestellt, um die jeweiligen Abrechnungen per Hand zu erstellen. Das dauert. Die jeweiligen Kunden bekommen ihre Jahresabrechnungen erst mit einer Verspätung von mehreren Monaten. „Wir bitten um Entschuldigung, arbeiten mit Hochdruck daran und konnten den ursprünglichen Stand von rund 11.000 betroffenen Kunden auf aktuell etwa 2700 Kunden reduzieren“, sagt Thomas Freund, Vertriebsleiter bei den Stadtwerken.

Unter den 600.000 Abrechnungsvorgängen im Jahr gibt es immer wieder diese für das Unternehmen nicht nachvollziehbaren Aussetzer. Zusätzliche Kontrollen bei der automatisierten Rechnungserstellung sollen helfen, fehlerhafte Abläufe zumindest früher zu erkennen.

Abrechnungsvorgänge deutlich komplexer

Der Softwarefehler sei seit der gesetzlich geforderten Datentrennung von Netzbetrieb und Energievertrieb aufgetreten. Abrechnungsvorgänge seien deutlich komplexer geworden. Vom Problem seien neben dem Duisburger Energiedienstleister auch andere Versorger betroffen.

Eine Lösung ist zwar nicht in Sicht, liegt aber nicht nur im Interesse der betroffenen Kunden. Schließlich fehlt den Stadtwerken zunächst einmal Geld durch ausbleibende Abbuchungen. „Über die Größenordnung kann ich nichts sagen. Ein Liquiditätsproblem ist mir aber nicht bekannt“, so Unternehmenssprecher Thomas Nordiek.

Was die teils hohen aufgelaufenen Zahlungsforderungen für einige betroffene Kunden betrifft, verspricht Nordiek einvernehmliche Lösungen. Ratenzahlungen seien zum Beispiel denkbar. Grundsätzlich sei es aber wichtig, dass sich Kunden sofort bei den Stadtwerken melden, wenn sie ihre Jahresabrechnung vermissen oder wider Erwarten keine Abschläge vom Bankkonto abgebucht werden.