Duisburg. .
Vertriebschef Johannes Gösling wird die Stadtwerke verlassen. Hintergrund sind Meinungsverschiedenheiten über die strategische Ausrichtung sowie unbefriedigende Ergebniszahlen aus Göslings Vorstandsbereich.
Mit knappen Worten kündigte OB Link als Aufsichtsratschef die Trennung von Gösling an. Die Formulierung „unterschiedliche Auffassungen“ sind dennoch bemerkenswert klar und lassen auf erhebliche Dissonanzen schließen. Die Entscheidung steht noch unter Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrates. Dazu soll es noch im März eine Sondersitzung geben.
Aus Stadtwerke-Kreisen ist zu hören, dass es innerhalb des Vorstandes zwischen Gösling und dem Vorstandschef Marcus Wittig nebst den anderen Vorständen David Karpathy und Christof Schifferings Meinungsverschiedenheiten über die strategische Zukunft des defizitären Online-Marktes gibt. Außerdem wird Gösling wohl angelastet, dass sein von ihm geführter Vertriebssektor in einigen Teilbereichen nicht die gewünschten Ergebnisse bringt. Nach Kenntnis der Zahlen schloss sich OB Link augenscheinlich dieser Sicht an und verkündete nach „intensiven Gesprächen“ die Trennung.
Damit verlässt binnen kurzer Zeit ein zweiter Manager die Stadtwerke. Wie berichtet, war zur Jahreswende bereits Stadtwerke-Chef Hermann Janning – vordergründig – auf Druck des Betriebsrates vor die Tür gesetzt worden. Bekanntlich fahren die Stadtwerke nach einem Gewinneinbruch von 30 Mio Euro derzeit ein Sanierungsprogramm.
Gösling kam 2007 als Hauptabteilungsleiter Vertrieb zum Stadtkonzern und wurde vor zweieinhalb Jahren zum Vertriebsvorstand berufen worden. Die Trennung wird die Stadtwerke Geld kosten, es soll aber kein „goldener Handschlag“ sein.
Auch als Sparbeitrag favorisiert der Vorstand, die Stelle einzusparen. Technik-Vorstand Schifferings hat Vertriebserfahrung und Vorstands-Chef Wittig gilt ohnehin als „Mann der Zahlen“ und Kaufmann.