Duisburg. Metalldiebe haben auf Duisburgs Friedhöfen erneut zugeschlagen. Diesmal erbeuteten sie Armaturen und Leitungen von Brunnen. Deshalb gab es an manchen Stellen tagelang kein Wasser.
Mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen haben sich viele Duisburger zu den Friedhöfen aufgemacht. Mit dabei hatten sie frische Blumen für die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen. Doch ein Angießen der zarten Pflänzchen war in weiten Teilen des Waldfriedhofes nicht möglich. Die Wasser spendenden Brunnen waren tagelang versiegt.
Keine Hinweisschilder aufs Wasser
WAZ-Leser Wolfgang Leyendecker (64) war bereits mehrfach auf dem Waldfriedhof und wollte Grabpflege betreiben. Ohne Wasser ein schwieriges Unterfangen. Nicht nur für den Großenbaumer. „Viele ältere Damen waren dort und hatten Blumen pflanzen wollen“, berichtet er. Manche kehrten wieder um. Manche schleppten sogar Wasser in Kanistern an.
Auch interessant
Wo die nächste verfügbare Wasserstelle sein könnte, war kaum ausfindig zu machen. „Nirgendwo gibt es darüber Informationen, nicht mal auf der Informationstafel am Eingang.“ Leyendecker hätte sich zumindest Hinweisschilder auf die nächstgelegenen Brunnen und Tankwagen als Ersatz gewünscht.
Die fehlenden Wasserreservoirs sind die Folge nächtlicher Raubzüge. Metalldiebe haben die Brunnen lahmgelegt. Als die Friedhofsmitarbeiter – wegen des anhaltenden Winters später als üblich – die Leitungen aufdrehten, fielen die Beschädigungen auf. Peter van de Wetering, zuständig für den Waldfriedhof, erklärt: „Von den vorhandenen 55 Brunnen sind 15 Stück betroffen.“
Reparatur der Brunnen ist schwierig
Gerade im Bereich des alten Krematoriums herrschte Ebbe. Alle drei Wasserstellen waren kaputt. Die Langfinger nahmen alles mit, worin sie einen Wert vermuteten. Wasserhähne, Leitungen und die vielerorts für die Wasserzufuhr notwendigen Schwimmer sind weg. Nicht mal vor ehemaligen Wasserstellen machten die Diebe Halt. Selbst die Verschlüsse von einstigen Brunnen nahmen sie mit.
Wie hoch der Schaden ausfällt, kann der Arbeitsgruppenleiter für die Duisburger Friedhöfe noch nicht abschätzen. Vielmehr kümmert er sich derzeit um die Instandsetzung. Die gestaltet sich kompliziert. „Originale Ersatzteile sind längst nicht mehr erhältlich“, so van de Wetering. Stattdessen müssen die Friedhofsgärtner improvisieren und mit Bauteilen aus dem Baumarkt flicken. Nach und nach wollen sie die Zisternen wieder verfügbar machen.
Bis zum Wochenende, so verspricht van de Wetering, sollen jedoch alle Bassins zumindest mit Wasser befüllt sein. „Das müsste fürs Wochenende ausreichen“, meint der Friedhofschef. Demnächst, so eine Überlegung, könnten Schilder auf die nächstgelegenen Wasserstellen hinweisen und im Lageplan verzeichnet sein.