Duisburg. .
Die Siegfriedstatue ist mit pinker Farbe besudelt. Wie die Polizei mitteilt, sind auch die Mauer an dem Ein- und Ausgang zur Straße „Am Zoo“, diverse Steintafeln und der Schaukasten der Kriegsgräberfürsorge mit Farbbomben und Sätzen wie „Keine Opfer sondern Täter“ oder „Massenmörder sind keine Helden“ beschmiert worden. Eine aufmerksame Zeugin (61) hat am Sonntag, 18. November, am Volkstrauertag, gegen 13 Uhr die Farbschmierereien auf dem Ehrenfriedhof am Kaiserberg bemerkt und die Polizei alarmiert. Der oder die Täter sind noch nicht bekannt, die Ermittlungen dauern an.
Säuberungsarbeiten haben begonnen
Die Wirtschaftsbetriebe, die für den Ehrenfriedhof zuständig sind, haben laut Sprecherin Silke Kersken hausintern mit den Säuberungsarbeiten begonnen. Bis spätestens nächste Woche soll alles wieder in Ordnung sein. Der Schaden lasse sich derzeit noch nicht beziffern.
Wolfgang Held von der Landesgeschäftsstelle des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, verurteilt die Farbschmierereien aufs Schärfste. „Wir hatten im vergangenen Jahr zum Volkstrauertag bereits solche Schmierereien auf Kriegsgräberstätten oder an Denkmälern und an unserer Landesgeschäftsstelle. Der Ehrenfriedhof am Kaiserberg ist in der Form zum ersten Mal betroffen. Es ist aber wieder die gleiche Farbe.“
Die Kriminalpolizei hofft auf Zeugen, die die Täter auf dem Ehrenfriedhof in Duissern beobachtet haben. Die Ermittler wüssten auch gerne, wann die Schmierereien noch nicht da waren. Laut Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe, müssen die Taten zwischen Donnerstagabend und Sonntag passiert sein. Im Laufe des Donnerstags habe sich noch ein Mitarbeiter um Laub auf dem Friedhof gekümmert. Weitere Hinweise nimmt der Staatsschutz entgegen unter 0203/2800.
Den Toten gedenken
Es gebe laut Held immer wieder Extremisten, ob links oder rechts, die Kriegsgräberstätten und Denkmäler als Plattform nutzen: „Davon distanzieren wir uns ganz klar.“ Er betont: „Am Volkstrauertag gedenken wir der früheren und aktuellen Opfer von Krieg, Gewalt und Gewaltherrschaft auf der ganzen Welt – egal welcher Nationalität.“
Der Ehrenfriedhof am Kaiserberg, im Nordteil des Duisburger Waldes gelegen, ist eine Kriegsgräberstätte des Ersten Weltkrieges. Sie wurde am 11. Dezember 1914 durch den damaligen Oberbürgermeister Dr. Karl Jarres eingeweiht. 801 deutsche Soldaten, die in Duisburger Lazaretten starben oder aus Duisburg stammten und fielen, haben dort ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Statue durch Luftangriff zerstört
Am 28. Oktober 1921 wurde das „Standbild des jungen Kriegers“, die sogenannte Siegfriedfigur, aufgestellt – eine 1919 von Professor Hubert Netzer (Düsseldorf) geschaffene Plastik. Als zusätzliches Ehrenmal kam 1922 die Plastik „Sitzender Jüngling“ des bekannten Duisburger Künstlers Wilhelm Lehmbruck hinzu. Ein Luftangriff zerstörte sie.
Ein Replik der Plastik befindet sich heute im Lehmbruck-Museum. Darüber hinaus wurde 1933 vor dem Westeingang des Ehrenfriedhofes ein Ehrenmal für die Gefallenen des Infanterieregiments 193 errichtet.
Die Kriminalpolizei hofft auf Zeugen, die die Täter auf dem Ehrenfriedhof in Duissern beobachtet haben. Die Ermittler wüssten auch gerne, wann die Schmierereien noch nicht da waren. Laut Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe, müssen die Taten zwischen Donnerstagabend und Sonntag passiert sein. Im Laufe des Donnerstags habe sich noch ein Mitarbeiter um Laub auf dem Friedhof gekümmert. Weitere Hinweise nimmt der Staatsschutz entgegen unter 0203/2800.