Huckingen/Buchholz. . Auf zwei Friedhöfen im Duisburger Süden sind Gräber verwüstet worden. Die Angehörige sind traurig und ärgern sich über die sinnlose Zerstörung.
Tief getroffen haben sich zahlreiche Angehörige, deren Gräber auf den Friedhöfen in Huckingen und Buchholz verwüstet worden sind, bei der Redaktion gemeldet. Der Schmerz über die verunstalteten Ruhestätten ihrer Eltern hat sich tief bei ihnen eingegraben.
Verunsicherung unter Angehörigen
„Bei uns lag alles auf dem Grab zerstreut herum“, sagt Margret Redemann. Anders als versprochen, habe niemand das Grab wieder hergerichtet. Vor zehn Tagen hatten ein Mädchen und zwei Jungen sich auf dem Huckinger Gräberfeld einen Spaß daraus gemacht, mit Kerzenwachs Grabsteine zu verunstalten. Dank eines aufmerksamen Zeugen konnte sie die Polizei rechtzeitig stellen. Auf dem Friedhof fanden die Beamten mehr als 50 Kerzen, die von Gräbern entfernt worden waren und auf den Wegen verteilt herumlagen. Auch eine Vase und eine Lampe aus Glas waren zerstört. Die Beweislage schien eindeutig: An der Kleidung und an den Händen der Kinder fanden sich Wachsspuren.
Mit dem Versprechen, die Grableuchten wieder aufzustellen, übergaben die Polizisten den Eltern letztlich die nicht strafmündigen Kinder. Ob die Kinder auch das Grab von Redemanns Eltern verunstalteten, bleibt unklar. Sicher ist: Das Licht auf der Ruhestätte ist nicht mehr zu gebrauchen. Anzeige erstatten will Redemann dennoch nicht. „Das ist eine ideelle Geschichte.“ Wichtig sei ihr, dass nicht das der Eindruck vermittelt werde, „jetzt ist alles wieder gut.“ Vielmehr habe sie das Gefühl, dass der Friedhof nicht mehr sicher ist.
Ein ähnlichen Eindruck hat Wilfried Rohen aus Buchholz. Ungewünschte Besucher hatten auch auf dem Gräberfeld an der Sittardsberger Allee eine Spur der Verwüstung gezogen. Entfernte Kerzen, mit Wachs verunzierte Lampen und Gräber sowie beschädigte Vasen – die Zerstörungswut kannte kaum Grenzen. „Es ist schlimm zu sehen, dass nicht einmal den Toten die Ruhe gegönnt wird“, meint der Buchholzer. Rohen sieht geringe Chancen, den Vandalen beizukommen. Anzeigen führten kaum zum Erfolg, so seine Auffassung.
Um die Friedhöfe im Süden vor weiteren möglichen Vandalismus-Attacken zu schützen, schlägt WAZ-Leser Edgar Pesch vor, die Eingangstore in den dunklen Monaten in der Zeit von 18 bis 8 Uhr zu schließen. „Die Gartentörchen bieten zumindest etwas Sicherheit“, meint der Huckinger.
Dem widerspricht Sarah Mdaghi, Pressesprecherin Wirtschaftsbetriebe Duisburg. Bei abgeschlossen Toren fühlten sich die Vandalen sicherer, so die Erfahrungswerte der Friedhofsverwalter. In den vergangenen Jahren hatten sie dies erprobt. Es zeigte: „Wer zerstören will, gelangt trotz verschlossener Tore aufs Gelände.“ Bei offenen Eingängen sei die Abschreckung, dass sich noch jemand auf dem Friedhof befände, höher.